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Donnerstag
25.03.2010

«Wir begrüssen die Aussagen des ZDF-Intendanten Schächter, weil sie in die Debatte zwischen privaten und öffentlichen Medien eine sachlichere Tonlage bringen.» Dies schreibt der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), nachdem der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk ARD angekündigt hatte, neben Tagesschau.de auch Börse.de und Sport.de im Netz aufzubauen. Damit dürfte der gebührenfinanzierte Rundfunk den Verlagen neue Geschäftsmodelle entziehen.

Sachlichkeit hingegen vermisst der VDZ bei den Vertretern der ARD, die den Verband der Hysterie bezichtigten. «Wir begrüssen Aussagen zur Selbstbeschränkung, der allerdings auch Taten folgen müssen», schreibt der Verband weiter. Mit den neuen Plänen müssten sich die Verleger doch zu Recht Sorgen darum machen, dass der gebührenfinanzierte Rundfunk sie in ihren neuen, überlebensnotwendigen Geschäftsmodellen bedrängt, so der VDZ lakonisch, um noch anzufügen: «Wir stehen Gesprächen generell offen und interessiert gegenüber.»

Markus Schächter vom ebenfalls öffentlich-rechtlichen Zweiten Deutschen Fernsehen hatte am Montag auf den 43. Tagen der Mainzer Fernsehkritik für eine engere medienpolitische Zusammenarbeit geworben. Er erklärte, die öffentlich-rechtlichen Sender und die Zeitungshäuser sollten Partner im Bemühen um Qualität und Vielfalt im Journalismus sein und sich nicht gegenseitig bekämpfen.