Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) nehmen mit Plakatwerbung künftig doppelt so viel ein: Neu werden die rund 1 200 Plakatstellen zum grössten Teil nicht mehr über die Allgemeine Plakatgesellschaft APG, sondern von der Firma Clear Channel vermarktet.
Im Sommer wurde die Vermarktung der VBZ-Plakatstellen nach den Regeln des öffentlichen Beschaffungswesens neu ausgeschrieben. Die Firma Clear Channel hat im Bieterwettbewerb die Konkurrenz ausgestochen und übernimmt die Vermarktung für den grössten Teil der 1 200 Plakate. Die Allgemeine Plakatgesellschaft APG, welche bislang die Plakate vermarktet hat, übernimmt nur noch einen kleinen Teil des bestehenden Angebots.
Ab 2017 nehmen die VBZ dadurch statt bislang 5,5 Millionen jährlich 11 Millionen Franken ein. Der Grund liege in der nachfrageorientierten Konzeption der Ausschreibung, wie Simon Räbsamen, Vizedirektor und Leiter Infrastruktur der VBZ, dem Klein Report sagt. «Hinzu kommt, dass das Plakatnetz der VBZ im gesamtschweizerischen Vergleich ausgesprochen attraktiv ist. Der durch die Einladung mehrerer Anbieter erzeugte Wettbewerb hat ebenfalls markant positive Auswirkungen auf die Mehreinnahmen».
Schliesslich hätten deutlich höhere Abgabesätze und Garantiesummen der Anbieter zum deutlich besseren Ergebnis geführt. Die Plakatvermarktung läuft nun fünf Jahre über Clear Channel, danach «haben die VBZ eine Verlängerungsoption von einem Jahr», so Räbsamen.
Wurden bislang die Plakatstellen nach geografischer oder zufälliger Zuteilung angeboten, werden sie künftig in Lose für «Branding» und Lose für «Coverage» unterteilt. Das erlaube den Vermarktern eine flächendeckende Werbung über die ganze Stadt, unabhängig von der Anzahl der gewonnenen Lose.
Die zusätzlichen Mittel kämen vollumfänglich dem öffentlichen Verkehr und den beteiligten Partnern zugute, erklärt Räbsamen. Sie fliessen über die Rechnung der VBZ dem Zürcher Verkehrsbund ZVV zu. Auf billigere Billet-Preise sollte man sich trotzdem noch nicht freuen, denn «die zusätzlichen Einnahmen von 5.5 Millionen Franken machen im Vergleich zum gesamten Umsatz der ZVV in Höhe von 600 Millionen nicht einmal 1 Prozent aus».