Blick von der Quaibrücke, links im Bild der Zirkus Conelli, rechts das Grossmünster und in der Mitte - erst nach längerem Hinschauen zu entdecken - eine Frau. Sie ist komplett bemalt wie der Hintergrund, vor dem sie steht, und verschwindet so fast im Bild.
Bei der VBZ arbeiten nicht nur Tramfahrerinnen und Buschauffeure, sondern auch Bauingenieure, IT-Projektleiter, Bekleidungsverantwortliche und Fahrleitungsmonteure. Diese «unsichtbaren Talente» wollen die Verkehrsbetriebe Zürich mit einer neuen Personalwerbekampagne aufmerksam machen.
«Wir haben unsere unsichtbaren Mitarbeitenden nochmal unsichtbar gemacht, um sie in den Mittelpunkt zu rücken», erklärte Jörg Buckmann, Leiter Personalmanagement der VBZ, die Idee. Daraus entstanden sind vier Bilder mit unsichtbaren Mitarbeitern, die Buckmann gemeinsam mit VBZ-Vizedirektor Heinz Vögeli am Donnerstagabend an der Vernissage im Tramdepot Hard enthüllte.
«Die Tram- und Busfahrer sind gewissermassen die Schauspieler auf der Bühne, die das Publikum sieht. Das ist eine Kampagne für die Menschen hinter der Bühne. Wir investieren damit in Kreativität», sagte Vögeli in seiner locker-sympathischen Ansprache.
«Dass wir Fahrerinnen und Fahrer suchen, ist auf dem Arbeitsmarkt logisch», sagte Buckmann dem Klein Report. «Wir haben in den letzten Jahren auch viel für Personalwerbung für diese Berufsfelder investiert. Jetzt waren mal die anderen Berufe dran, die von der Öffentlichkeit weniger mit der VBZ verbunden werden. Jedes Jahr suchen wir gegen 100 solcher unsichtbarer Talente.»
Die vier für die Kampagne porträtierten VBZ-Mitarbeitenden halfen Buckmann während der Präsentation im Tramdepot dabei, ihr jeweiliges Bild zu enthüllen. Und sie erzählten von der Entstehung der Fotos, davon, wie sie stillhalten und gegen die Kälte kämpfen mussten. «Ich würde wieder mitmachen», meinte einer der «Models», IT-Projektleiter Thomas Eisenring, und fügte lachend hinzu, «aber nur im Sommer».
«Die Inspiration, Menschen so zu bemalen, dass sie sich fast unsichtbar in den Bildhintergrund einfügen, stammt vom bekannten chinesischen Künstler Liu Bolin», sagte Werber Markus Ruf dem Klein Report.
Der Zürcher Künstler Pascal Thalmann wurde engagiert, um die Werbesujets zu produzieren. Thalmann malt sonst Kulissen für Theater, Fotoshootings und Filmproduktionen. «Ich musste sehr schnell malen, ich hatte nur einige Stunden zur Verfügung. Liu Bolin macht das jeweils in mehreren Tagen», kommentierte er am Donnerstagabend die Entstehung der Sujets.
Herausgekommen sind vier Bilder mit der ETH, dem Paradeplatz, Zürich West und der Quaibrücke im Hintergrund. Sie erscheinen als Printanzeigen, in den Zürcher und Aargauer Kinos, in den Fahrzeugen der VBZ und auf den Social-Media-Kanälen der VBZ. «Bis Ende Jahr wird man die Bilder immer wieder sehen», so HR-Chef Buckmann dazu.