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Freitag
10.06.2016

IT / Telekom / Druck

Die Umsetzung des Programms Unified Communication & Collaboration (UCC) verzögert sich weiter: Wegen fehlender Personalressourcen beim Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) wurde der Endtermin auf Ende 2017 verschoben. Die dadurch entstehenden Mehrkosten gehen zu Lasten der Gruppe Verteidigung.

Ursprünglich sollte in der Bundesverwaltung bis Ende 2015 auf digitale Telefonie umgerüstet werden. Doch dieses Datum wurde bereits auf Ende 2016 verschoben und verzögert sich nun noch weiter. «Das Rolloutprojekt befindet sich aktuell in der Realisierungsphase und soll bis 30. Juni 2017 abgeschlossen sein», konstatiert die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) in ihrem aktuellen Prüfbericht und bestätigt somit eine weitere Verschiebung des Endtermins.

Dadurch entstehen gemäss Bericht Mehrkosten von etwa 100 000 Franken pro Monat ab Januar 2017, also insgesamt voraussichtlich 1,2 Millionen Franken. «Die Gesamtkosten steigen und der finanzielle Nutzen wird später als geplant eintreten. Ebenso sind doppelte Betriebskosten länger als vorgesehen zu ertragen», so die EFK. Diese Mehrkosten gehen zu Lasten des VBS, welches für die neuerliche Verzögerung verantwortlich ist.

Zudem sei durch die verzögerte Umsetzung ab 2018 der sichere Betrieb der Telefonie gefährdet: Die Swisscom will ab Ende 2017 dem analogen Telefon nämlich den Stecker ziehen. Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat mittlerweile das Rolloutprojekt «UCC VBS» zum «Top-Projekt» mit höchster Priorität erklärt. Damit soll «die nötige Management-Unterstützung» gewährleistet werden - eine Massnahme, die von der EFK als «zielführend» eingestuft wird.

Im EFK-Bericht wird ausserdem kritisiert, dass die Gesamtkosten für das Programm UCC nach wie vor «nicht vollständig und inkonsistent», also nicht genügend transparent seien. «Die im Halbjahresbericht aufgeführten Kosten lassen sich mit den vorhandenen Detailinformationen rechnerisch nicht vollumfänglich nachvollziehen», heisst es im Bericht. Ausserdem sei unklar, ob seitens des VBS zu viele Mittel geplant werden.