Die Web-Serie «Die Rekruten» ist Teil einer gross angelegten Recruiting-Kampagne der Deutschen Bundeswehr, die seit der Aussetzung der Wehrpflicht mit massiven Nachwuchssorgen zu kämpfen hat.
Man wolle die Ausbildung «auf Augenhöhe mit den jungen Menschen» zeigen und gleichzeitig «mit den alten Klischees über die Bundeswehr aufräumen», teilt die Bundeswehr mit.
Das gelingt aber leider nicht wirklich, findet zum Beispiel der Journalist David Hein des deutschen Branchendienst «Horizont» und betitelt die Doku deshalb als «Realsatire für Volk und Vaterland».
Inszeniert ist die Web-Doku im Stil klassischer Youtube-Videos: Die Kamera wackelt, dass einem beim Zuschauern mitunter schwindlig wird, die Schnitte sind schnell, die Musik und die Soundeffekte launig.
Wenn ein Rekrut dumm aus der Wäsche schaut, wird schon mal ein Fragezeichen über seinem Kopf eingeblendet.
Wer schon immer Vorbehalte gegen die Truppe hatte, wird sich durch «Die Rekruten» eher bestätigt fühlen, als vom Gegenteil überzeugt, findet Hein abschliessend.
Wie findet man hierzulande die Web-Serie? Und welche Kanäle nutzt das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS)? Der Klein Report hat mit Daniel Reist, Chef Medienbeziehungen Verteidigung beim VBS, gesprochen.
Die Deutsche Bundeswehr hat mit ‚Die Rekruten' eine Web-Serie lanciert, die junge Männer und Frauen für den Dienst bei der Bundeswehr begeistern soll. Wie finden Sie die Serie?
Daniel Reist: «Wir finden die Web-Serie sehr gut.»
Was macht das VBS, um junge Menschen für die Armee zu begeistern?
Daniel Reist: «Im Gegensatz zu Deutschland kennt die Schweiz bekanntlich eine allgemeine Dienstpflicht. Wir sind also nicht im gleichen Masse auf Werbung angewiesen: Die Leute müssen kommen. Dennoch versuchen wir, den jungen Leuten die Armee näherzubringen: Beispielsweise auf Youtube, dann hatten wir eine Comicserie, wir produzieren Filmclips, die etwa an den Orientierungstagen (erster Kontakt der jungen Leute mit der Armee) gezeigt werden. Oder wir arbeiten mit Medien zusammen, wie eben mit ‚Blick’. Viele unserer grossen Verbände betreiben einen Facebook-Auftritt. Und ab Januar 2017 tritt die Armee mit einem Instagram-Auftritt an Junge heran.»
Würde eine solche Serie wie «Die Rekruten» also auch beim VBS in Frage kommen?
Daniel Reist: «Klar. Wir haben das bereits vor Jahren mehrmals getan, in Zusammenarbeit mit einem Pool von privaten TV-Stationen einerseits, dann mit dem Jugendsender joiz, der leider seinen Betrieb aus finanziellen Gründen vor einigen Monaten einstellen musste.»