Selbst der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» war das Aus von Vater Beimer in der ARD-Langzeit-Serie «Die Lindenstrasse» ein Artikel wert.
Hans Beimer, gespielt von Joachim H. Luger, hatte sich entschieden, die erfolgreiche ARD-Serie zu verlassen. Und das nach 33 erfolgreichen Jahren als Vater Beimer.
Luger, der im Oktober 75 Jahre alt wird, soll ein klassisches Ende grosser Serienfiguren bekommen: den Serientod. Wie genau Hans Beimer stirbt, ist noch ein Geheimnis. Fest steht nur der Titel der Folge und der heisst «Die Ruhe nach dem Sturm».
Joachim H. Luger hat die von Hans W. Geissendörfer produzierte Serie wie kein Zweiter seit Anbeginn im Dezember 1985 geprägt. So nahmen ihm seine Fans übel, als er entschied Mutter Beimer (Marie-Luise Marjan) und die drei Kinder für eine jüngere Frau zu verlassen. «Das haben mir viele Zuschauer damals wirklich persönlich übelgenommen. Fremde Menschen haben mich beim Einkaufen lautstark als Ehebrecher beschimpft», erinnert sich Luger bei einem Gespräch mit der Deutschen Depeschen Agentur.
Doch Vater Beimer bleib bei seiner jungen Frau - bis zum bitteren Serienende. Für Luger hat auch die Entwicklung seiner Rolle grossen Einfluss darauf gehabt auszusteigen. Denn Anfang 2015 bestimmten die Drehbuchautoren, dass Hans Beimer an Parkinson erkranken sollte. «Über Jahre diese Erkrankung zu spielen, ist nicht einfach. Auch weil das, was im Wesentlichen die Schauspielerei ausmacht - Mimik, Gestik und Sprache - dadurch eingeschränkt wird», so der Schauspieler.
Luger freut sich bereits auf die Zeit nach der «Lindenstrasse». «Ich möchte noch einmal Neues wagen. Einfach freier in meinen Möglichkeiten und Entscheidungen sein, mehr Theater spielen oder vielleicht auch in andere Rollenfiguren schlüpfen. Und ich möchte gern mehr Zeit für meine Frau, meine Kinder und Enkelkinder haben», erklärt er abschliessend.