Die Kioskbetreiberin Valora zieht sich endgültig aus dem Trade-Geschäft zurück und verkauft ihre Division Trade, über die Markenartikel an den Einzelhandel vertrieben werden. Käufer ist die deutsche Beteiligungsgesellschaft Aurelius.
Bereits im Februar hat Valora angekündigt, Division Trade im Sinne eines Transformationsprozesses veräussern zu wollen. Mit dem Verkauf sei «die Fokussierung auf das Kerngeschäft Retail abgeschlossen», so die Betreiberin von Kiosken, Avec-Shops und Ditsch/Brezelkönig. Bereits im letzten Jahr hat Valora ihre Division Services verkauft und den Westschweizer Kioskbetreiber Naville übernommen.
Aurelius ist auf die Übernahme und Neuausrichtung von Unternehmen spezialisiert und in der Schweiz kein unbeschriebenes Blatt: Unter anderem hat der deutsche Konzern erst im Juli 2014 die Inseratevermarkterin Publicitas übernommen.
Der Kauf von Division Trade beinhalte «sämtliche Gesellschaften in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland», wie Valora am Montag vermeldete. Auch die Mitarbeitenden von Valora Trade werden von Aurelius übernommen - das alles unter dem Vorbehalt, dass die Kartellbehörden dem Deal zustimmen. Der Vollzug soll im Dezember stattfinden.
Der Unternehmenswert der Transaktion beträgt nach Valora-Angaben 45 Millionen Franken, was eine Earn-out-Komponente in Höhe von 20 Millionen beinhaltet. «Valora wird über die nächsten drei Jahre an der Weiterentwicklung des Trade Geschäfts partizipieren», erklärte Valora-CEO Michael Mueller.
Im laufenden Geschäftsjahr wird «insbesondere aufgrund von Auflösungen von Währungsumrechnungsdifferenzen und der Ablösung von Intercompany Loans» für Division Trade ein Reinverlust von 75 Millionen Franken erwartet. Die Erwartungen an das Betriebsergebnis (EBIT) sind bei Valora nach wie vor unverändert zwischen 45 und 50 Millionen Franken.