Twitter hat in seinem ersten «Transparency Report» öffentlich gemacht, wie oft das Unternehmen im ersten Halbjahr 2012 um die Entfernung von Inhalten oder die Herausgebe von Nutzerdaten ersucht wurde und aus welchen Ländern die Anfragen stammten. Die Anfragen seitens von Staaten haben sich gemäss Twitter gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
679 oder rund 80 Prozent aller staatlichen Anfragen zur Identifizierung von Nutzern stellten die USA, wobei Twitter in drei Vierteln aller Fälle Informationen weitergegeben habe. 98 Anfragen kamen aus Japan, elf aus Kanada und England, aus allen anderen gelisteten Staaten gab es weniger als zehn Anfragen. In den meisten Fällen, betont Twitter, seien überhaupt keine Informationen weitergegeben worden.
Weit häufiger als Datenanfragen waren Beschwerden wegen Urheberrechtsverletzungen: 3378 Mal wurde Twitter von Januar bis Ende Juni aufgefordert, Inhalte von den Webseiten zu entfernen, wobei man den Forderungen in 38 Prozent der Fälle nachgekommen sei. Entfernt wurden ausserdem in 599 Fällen Medieninhalte.
Über einen aktuellen Fall um Twitter-Nutzerdaten berichtete am Montag der amerikanische Blog «Wired»: Twitter wurde von einem US-Richter in New York verpflichtet, Informationen über einen Nutzer weiterzugeben, der vergangenen Herbst an einer Occupy-Demonstration teilgenommen hatte. Von der Sichtung der Twitter-Daten erhofft sich die Justiz Kenntnisse darüber, ob der Beschuldigte über eine illegale Marschroute informiert war.