Nach der «Chicago Tribune» und der «Chicago Sun-Times» geht nun auch die ehrwürdige «Washington Post» in die Offensive: Gegen sinkende Auflagen und lesefaule Jugendliche wollen die US-Zeitungen mit kostenlosen Zeitungen die Auflagen steigern. So hat die «Washington Post» diese Woche wie ihre Vorgänger in Chicago das Gratis-Blatt «Express» lanciert, wie die «Welt» schreibt. Ähnlich wie bei der Schweizer Pendlerzeitung «20 Minuten» serviert «Express» unter der Woche auf 24 Seiten schnell verdauliche Agentur-Meldungen, die nicht länger als 40 Zeilen sein dürfen. Die US-Zeitungen wollen damit nicht nur junge Leute zwischen 18 und 34 Jahren ans Zeitunglesen gewöhnen, sondern auch die Budgets der Werbetreibenden für diese Zielgruppe gewinnen. DIe Rechnung könnte aufgehen, erklärte «Wahington Post»-Verleger Donald Graham, da kein Geld in teure Recherchen fliesst. Die «Post» hat im letzten Jahr fast 2% Leser verloren. Die Auflage liegt jetzt bei 745 000 Exemplaren.
Donnerstag
07.08.2003