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Donnerstag
15.01.2004

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die US-Regierung und das US-Hauptquartier in Irak für den Tod von zwei Journalisten im Bagdader Hotel «Palestine» im April 2003 verantwortlich gemacht. Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht trägt das Hauptquartier von General Buford Blount, dem Kommandanten der 3. Infanteriedivision, «eine grosse Verantwortung», da es die Truppen nicht über die vielen im Hotel anwesenden Journalisten informiert habe. Es habe sich jedoch nicht um einen «absichtlichen» Angriff auf Journalisten oder Medien in Bagdad gehandelt. Bei der unmittelbar nach dem Beschuss des Hotels auch auf höchster Ebene verbreiteten Erklärung, dass es sich um «rechtmässige Verteidigung» gehandelt habe, da aus dem Hotel Schüsse abgegeben worden seien, handele es sich um «eine Staatslüge», erklärte Reporter ohne Grenzen.

Die Organisation forderte die Wiederaufnahme der Ermittlungen. Am 8. April waren ein spanischer und ein ukrainischer Kameramann ums Leben gekommen, als ein US-Panzer auf das Hotel «Palestine» in der irakischen Hauptstadt Bagdad gefeuert hatte. Zur Erinnerung: Irak-Krieg: Journalisten-Hotel war militärisches Ziel