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Donnerstag
26.06.2003

Die US-Zeitungsbranche ist vorsichtig optimistisch, dass der Werbemarkt in der zweiten Jahreshälfte wieder anzieht. Neue Produkte und Dienste sollen vor allem die Einbrüche bei den Stellenanzeigen wettmachen, schreibt die deutsche Ausgabe der «Financial Times» am Donnerstag.

«Wir sehen einige Anzeichen einer Verbesserung im Technologiebereich», sagte Peter Kann, Chef des Medienkonzerns Dow Jones, der unter anderem das «Wall Street Journal» herausgibt, in der Nacht auf Donnerstag auf einer Branchenkonferenz in New York. Dow Jones hat besonders unter dem Rückgang des Werbeinteresses der Technologie- und der Finanzbranche gelitten, die von der Konjunkturflaute am stärksten betroffen waren. «Im Finanzsektor scheint das Tief langsam erreicht. Die Rückgänge werden geringer, und das ist ein kleines Zeichen des Fortschritts», sagte Kann.

Der Irak-Krieg hatte die sich abzeichnende Erholung des US-Werbemarktes nach einer der schwersten Krisen Anfang des Jahres unterbrochen. Nun hoffen die Zeitungsmacher auf eine Wiederaufnahme des Trends. Der Verlag Journal Register, der 23 Regionalzeitungen in den USA herausgibt, rechnet mit einem Wachstum in einstelliger prozentualer Höhe im zweiten Halbjahr 2003. In den ersten fünf Monaten seien die Anzeigeneinnahmen gesunken, im Juni aber leicht gestiegen.

Auch die krisengeschüttelte europäische Werbebranche hofft auf eine Erholung des Werbemarkts in den USA als Signal dafür, dass es auch in Europa bald wieder aufwärts geht. Noch sei es aber zu früh, um von einer Trendwende in den USA zu sprechen, sagte Dow-Jones-Chef Kann. Für eine solche Aussage wolle er erst steigende Werbeeinnahmen in allen Kernbereichen des Unternehmens während drei oder vier Monaten in Folge sehen. Das Ergebnis des zweiten Quartals werde aber schon am oberen Rand der Analystenerwartungen liegen, sagte er.