Der amerikanische T-Mobile-Chef John Legere ärgert sich über die Kritik von Bürgerrechtlern in Bezug auf Netzneutralität und die Streaming-Funktion Binge On. Gemäss Recherchen von spiegel.de habe Legere die Fassung verloren und Kritiker beschimpft. Das beschert ihm eine Menge Spott.
Die Electronic Frontier Foundation (EFF) ist eine digitale Bürgerrechtsorganisation. Einst gegründet von einem Softwaremillionär und einem Hippie, kämpft sie seit 25 Jahren für freie Netze und Datenschutz, gegen Überwachung und Netzzensur.
John Legere, T-Mobile-Chef in den USA, hält offenbar nicht viel von der EFF. Bei einer Twitter-Fragerunde am Donnerstag postete er eigens ein Video, in dem er an die Organisation die wenig höflich formulierte Frage richtete: «Who the fuck are you anyway, EFF?». Er ergänzte noch: «Warum macht ihr so viel Ärger? Wer bezahlt Euch?»
Anlass für die Auseinandersetzung ist T-Mobiles mobiles Streaming-Angebot Binge On. Mit dieser Funktion bietet der Konzern den Kunden an, Online-Videos auf ihrem Smartphone anzuschauen, ohne dabei Datenvolumen zu verbrauchen. Die EFF hatte das Angebot am Montag scharf kritisiert.
Bei Twitter haben die Bürgerrechtler den T-Mobile-Chef gefragt, ob die Binge-On-Funktion die Videos verändere oder einfach nur die Bandbreite gedrosselt werde. Daraufhin antwortet John Legere, dass Binge On eine selbst entwickelte Technologie sei, die «nicht nur den Videostream erkennt, sondern auch die passende Bitrate auswählt, um das Video zu optimieren».