Im Juli sassen 8 bis 12% weniger Männer im Alter von 18 und 34 Jahren vor der Flimmerkiste. Dies hat eine Studie des Marktforschers Nielsen Media Research zum TV-Konsum in den USA ergeben, welche die US-TV-Stationen nun auf die Palme bringt. Denn die Zahl mag vielleicht klein erscheinen - nicht aber, wenn man weiss, dass zu dieser Zeit die Vorsaison der National Football League in vollem Gang war. Die TV-Stationen reagierten laut «Wall Street Journal» vom Mittwoch mit Verärgerung und bezweifeln die Aussagekraft der Studie. «Wenn die Quoten steigen, ist es das Programm. Wenn sie sinken, war es Nielsen», antwortete ein Sprecher des Marktforschers auf den Vorwurf der Sender, die Umfrage sei nicht repräsentativ. Damit bringt er ein Grundproblem der TV-Stationen mit ihren Werbekunden auf den Punkt. Immer öfter wird der tatsächliche Nutzen von herkömmlicher TV-Werbung in Frage gestellt. Nielsen meint, die Gruppe der 18- bis 34-Jährigen verbringe mehr Zeit mit DVDs, Computer- und Konsolenspielen sowie dem Internet - auf Kosten des Fernsehens. Zudem gäbe es keine Anzeichen dafür, dass es sich bei dieser Entwicklung um ein kurzlebiges Phänomen handle.
Mittwoch
29.10.2003