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Montag
03.11.2014

IT / Telekom / Druck

Fingerabdrucksensor am iPhone 6: Nicht in jeder Situation sicherer als Passcodes. Nicht in jeder Lebenslage ist es vorteilhaft, wenn das eigene Smartphone per Fingerabdruckscanner gesichert ist. Ein amerikanischer Richter hat nun entschieden, dass Strafverfolger Verdächtige zwingen können, ihr Gerät zu entsperren, wie Spiegel Online berichtet.

In den USA sind Passcodes womöglich eine bessere Absicherung persönlicher Daten als Fingerabdrücke. Das legt das Urteil eines Richters des Virginia Beach Circuit Court nahe. Wie das Tech-Magazin «Mashable» berichtet, handelt es sich um eines der ersten Urteile, die Fingerabdrücke im Kontext von Smartphones betreffen.

Der Gerichtsentscheidung zufolge ist es legal, wenn Strafverfolger Verdächtige im Rahmen strafrechtlicher Ermittlungen dazu auffordern, ihr Smartphone per Fingerabdruck zu entsperren - ähnlich wie es erlaubt ist, Verdächtige zur Abgabe von DNA-Proben und Schlüsseln zu zwingen. Bei Passcodes dagegen ist die Situation anders: Zum Verraten von Pin-Nummern oder Passwörtern kann man nach bisheriger US-Rechtssprechung nicht gezwungen werden.

Der Gerichtsentscheid aus Virgina bezieht sich auf einen Fall, bei dem einem Mann vorgeworfen wurde, er habe versucht, seine Freundin zu erwürgen. Der Anwalt des Betroffenen hatte infolgedessen versucht, der Staatsanwaltschaft den Zugriff auf das Smartphone des Manns zu verwehren, wo diese ein Video des Vorfalls vermutete.