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Dienstag
11.06.2002

Die Bush-Regierung hat mit der National Strategy to Secure Cyberspace eine neue Sicherheitsinitiative gestartet, die Computernetze in den Vereinigten Staaten künftig besser vor Angriffen schützen soll. Das meldet der deutsche Branchendienst Heise am Dienstag. «Die Initiative basiert auf zwei Grundideen», erklärte Bush-Sonderberater Richard Clarke. «Nummer eins: Nicht nur die Regierung ist verantwortlich für die Sicherheit im Internet. Jeder Einzelne muss jetzt dazu beitragen, seinen Teil des Cyberspace vor Angriffen zu schützen. Nummer zwei: Wir müssen weg vom derzeitigen Akut-Bedrohungs-Konzept hin zu einer Langzeitstrategie, bei der die Gefahren einer möglichen Cyberspace-Verwundbarkeit im Vordergrund stehen.» Aufgerufen seien damit Universitäten, Wirtschaftsunternehmen, Elektrizitätswerke oder Wasserversorger, umgehend ihre eigenen IT-Netzstrukturen abzusichern, führte Clarke weiter aus.

Im Rahmen der National Strategy to Secure Cyberspace sollen bis zum Herbst öffentliche und private Institutionen zunächst ein gemeinsames Positionspapier definieren, in dem beschrieben wird, was Regierung, Industrie und Privatpersonen tun können, um ihre Netze sicher zu machen. Heim-PC-Anwender zum Beispiel, die einen Breitband-Internet-Zugang per DSL oder Kabelmodem nutzen, werden darin aufgefordert, umgehend
Sicherheitssoftware, etwa eine Firewall oder einen Viren-Scanner, zu installieren. Die Initiative zum Schutz der IT-Netzwerke in den USA geht einher mit den Plänen der Bush-Regierung, ein neues Ministerium für nationale Sicherheit (Department of Homeland Security) aufzubauen. Ein darin integrierter Super-Geheimdienst, der über FBI und CIA thronen soll, hat künftig die Aufgabe, möglichst alle mit der Bekämpfung von Terrorismus zusammenhängenden Informationen zu sammeln und auszuwerten - auch solche Informationen, die Ermittlungsbehörden aus dem Cyberspace gewinnen.