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Montag
23.02.2015

IT / Telekom / Druck

Technik im Polizeiauto: Die Polizisten überwiesen den Erpressern Bitcoin. Eine amerikanische Polizeistation ist Opfer eines Lösegeld-Trojaners geworden. Doch statt ruhig zu bleiben, zahlten die Polizisten 600 Dollar an die Erpresser. Dabei hätte es vielleicht eine viel einfachere und preiswertere Lösung gegeben, schreibt «Spiegel Online» am Montag.

Eigentlich gibt es eine Grundregel, wenn der eigene Rechner mit einem sogenannten Lösegeld-Trojaner infiziert worden ist. Ein Lösegeld-Trojaner ist eine Schadsoftware, mit deren Hilfe Kriminelle einen Rechner quasi als Geisel nehmen, die Daten darauf verschlüsseln und den Zugang für den Nutzer sperren. Gegen Lösegeld bieten die Kriminellen dann an, die Daten wieder zu entschlüsseln. Die Grundregel für diejenigen, denen so etwas passiert, lautet: Nicht auf die Forderung der Erpresser eingehen.

Doch die Beamten einer Polizeistation im amerikanischen Midlothian (14000 Einwohner, 28 Polizisten) sahen offenbar keinen Ausweg: Sie tauschten 606 Dollars in Bitcoin um und überwiesen den Betrag an den Erpresser, um wieder Zugriff auf ihre Dateien zu bekommen. Das berichtet die «Chicago Tribune». Wahrscheinlich gelangte der Trojaner über eine infizierte E-Mail in das Netzwerk der Polizeistation von Midlothian.

Sollte die Polizeistation in Midlothian von der häufigsten Ransomware, dem CryptoLocker, befallen worden sein, hätte es eine einfache Lösung gegeben: Seit Mitte 2014 steht eine Software zur kostenlosen Entschlüsselung bereit. Eine Sicherheitsfirma hatte bei einer Onlineuntersuchung eine Datenbank mit funktionierenden CryptoLocker-Schlüsseln entdeckt.