Die Musikindustrie der USA hält am Verfahren gegen «Napster» fest, erklärte der Verband der Plattenverlage «RIAA» am Dienstagabend. Auch nach dem überraschenden Einstieg von Bertelsmann bei der Internet-Musiktauschbörse werde die Klage aufgrund von Verletzungen der Urheberrechte nicht zurückgezogen. Durch die Allianz zwischen Bertelsmann und «Napster» soll aus der bislang kostenlosen Tauschbörse ein kostenpflichtiges Angebot über das weltweite Datennetz werden. «Napster» war von der US-Musikindustrie verklagt worden, weil über die Website des Unternehmens mit einer speziellen Software kostenlos Musikstücke im digitalen «MP3»-Format im Internet aufgespürt und gratis heruntergeladen werden können. In ersten Reaktionen zeigen sich «Napster»-Nutzer in den Chat-Foren der Website empört und sprechen von «Betrug» und «Lüge» und drohen damit, abzuwandern. Branchenkenner bezweifeln, dass Bertelsmann aus «Napster» wirklich einen kommerziellen Dienst machen will; interessant sei der hohe Bekanntheitsgrad von «Napster».
Mittwoch
01.11.2000