Die US-Musikindustrie hat in einem Gerichtsentscheid einen Sieg gegen Musikpiraten errungen. Ein Richter forderte den Onlinedienst Verizon auf, einen Nutzer zu nennen, der über die Internettauschbörse Kazaa hunderte Songs kopierte. Der Richter berief sich laut Medienberichten vom Mittwoch in seiner Entscheidung auf den «Digital Millennium Copyright Act» (DMCA) aus dem Jahre 1998. Verizon und Bürgerrechtsgruppen hatten argumentiert, der Millennium Act gelte in diesem Fall nicht und stelle einen Eingriff in die Privatsphäre dar.
Der amerikanische Musikbranchenverband RIAA setzt dagegen nach Medienberichten auf das Gesetz von 1998, weil er damit schneller und härter gegen Musikpiraten vorgehen kann. Verizon kündigte Berufung gegen das Urteil an. Kritiker befürchten nun, dass die Musikindustrie im Falle eines Siegs in der nächsten Instanz die Macht hätte, Hunderttausende Musikpiraten zu identifizieren, ohne erst Klage einreichen zu müssen. - Mehr dazu: CD-Verkäufe in den USA weiter rückläufig und Umsatz der Musikbranche weltweit weiter gefallen
Mittwoch
22.01.2003