Beim zweiten Anlauf hat es geklappt: In den USA haben erstmals Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Standortes des Onlineversandhändlers Amazon für die Gründung einer Gewerkschaftsvertretung gestimmt.
Die Auszählung am späten Freitag habe eine Mehrheit von 2’654 zu 2’131 Stimmen ergeben, heisst es in US-Medien vom Wochenende. Die Pionierinnen und Pioniere dieser Demokratie am Arbeitsplatz schuften in einem Amazon-Lager in Staten Island im Bundesstaat New York.
Amazon bemüht sich seit Jahren, die Gründung von Gewerkschaften zu verhindern. Im April vergangenen Jahres scheiterte ein erster solcher Versuch in einem Logistikzentrum in Bessemer im Bundesstaat Alabama, als eine Mehrheit gegen eine Arbeitnehmervertretung stimmte. Die Resultate einer vom Gericht angeordneten Wiederholung der Abstimmung sind noch hängig.
Im New Yorker Amazon-Zentrum mit mehr als 8’000 Mitarbeitenden war nicht mit einem Sieg der Arbeitnehmervertreter gerechnet worden, weil keine etablierte Gewerkschaft hinter dem Vorhaben im Kampf gegen die Arbeitsbedingungen bei Jeff Bezos stand.
Einer der Hauptverantwortlichen war ein entlassener Ex-Mitarbeiter von Amazon, Chris Smalls. Es «fühlt sich toll an», gegen ein billionenschweres Unternehmen auf der Siegerstrasse zu sein, sagte er.