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Freitag
19.03.2004

Die US-Behörde Federal Communications Commission (FCC) will künftig bei Verstössen härter durchgreifen und weniger Toleranz zeigen. Die Medienaufsichtsbehörde sprach am Donnerstagabend (US-Lokalzeit) eine Reihe von Bussen gegen Medienunternehmen aus, die «unanständige» Inhalte verbreitet hatten, und dies für Vorfälle, die bis zu fünf Jahre zurückliegen. So wurde der Sender Infinity Broadcasting in Detroit mit 27 500 US-Dollar gebüsst, und eine Filiale der Aussenwerbefirma Clear Channel Communications musste 55 000 US-Dollar für einen Vorfall auf einer ihrer Radiostationen bezahlen, der sich vor fünf Jahren ereignet hatte.

Gemäss einem Bericht der «New York Times» vom Freitag handelt es sich dabei meist um «Vulgaritäten», die von der FCC gebüsst wurden. Im jüngsten Falle der TV-Station NBC sah sie aber von einer Busse ab. Die Behörde hatte eine Live-Übertragung der Golden Globe Awards ins Visier genommen, bei der Sänger Bono ein Wort gebraucht hatte, dass die FCC klar als «vulgarity» bezeichnete, jedoch feststellte, dass es nicht im sexuellen Kontext verwendet worden war.

Vertreter des Fernsehsenders zeigten sich zwar erleichtert darüber, dass die Busse nicht verhängt worden war, gaben aber zugleich zu verstehen, dass die Begründungen der FCC eine Tendenz zu verschärfter Aufsicht bedeuteten - mit Folgen für die Sender. Ein NBC-Sprecher wird mit den Worten zitiert, wonach Sender künftig stets mit Bussen rechnen müssten, wenn sie Live-Sendungen schalteten und ein vulgäres Wort unvorhergesehen übertragen würde.