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Montag
09.03.2015

Kino

alamo

Netflix hat mit seiner geplanten Oscar-Kampagne für das selbstproduzierte Kindersoldatendrama «Beasts of No Nation» den Zorn der grossen US-Kinoketten auf sich gezogen. Ganz anders der US-Kinobetreiber Tim League, der Netflix keineswegs als Konkurrenz sieht.

Einmal mehr hat der Chef der legendären «Von Fans für Fans»-Kinokette «The Alamo Drafthouse» kein Problem mit der gleichzeitigen Premiere eines neuen Films sowohl im Kino, als auch im Heimkino. So sagte der Querdenker, der alljährlich das grösste Genre-Filmfestival Fantastic Fest mitveranstaltet, gegenüber dem Branchenblatt «Variety», dass er den Film auf jeden Fall spielen werde.

«Ich bin in dieser Hinsicht ein Agnostiker. Ich schaue mir die Filme an, und wenn sie mir gefallen, dann spiele ich sie auch - ganz egal, welche Auswertungsstrategie dahinter steckt.» Weiter sagte er: «Ich sehe mich nicht als Konkurrent von Netflix. Dieses Argument ist doch nur ein Ablenkungsmanöver. Ich schaue mir viele Filme zuhause an. Aber manchmal hat man einfach Lust, raus zu gehen. Das Kino steht für mich eher in Konkurrenz zu Restaurants, Baseballspielen oder anderen Freizeitaktivitäten, die nicht im eigenen Wohnzimmer stattfinden können.»

Amy Kaufman, eine Produzentin des Films, ist mit dem Netflix-Deal sehr zufrieden und meint: «Jetzt hat unser Film die Muskelkraft von Netflix im Rücken und wird dadurch von wesentlich mehr und vor allem einer durchmischteren Zielgruppe angeschaut werden. Auf der traditionellen Plattform hätte das nicht funktioniert.»