Der amerikanische Werbekundenverband Association of National Advertisers (ANA) hat eine brisante Untersuchung über versteckte Rabatte im Mediageschäft veröffentlicht. Dies berichten mehrere amerikanische Medien unter Berufung auf ANA-Kreise.
Das zentrale Ergebnis der Studie, welche die Beratungsfirmen K2 und Firm Decisions für den Kunden erstellt haben, birgt Sprengstoff: Mediaagenturen profitieren auch in den USA von versteckten Rabatten und Kickbacks, die ihnen Vermarkter gewähren, von denen die eigentlichen Kunden aber oft nichts ahnen, schreibt das «Wall Street Journal».
Die Untersuchung wird in den USA seit Monaten gespannt erwartet. Angestossen hatte sie eine Rede des ehemaligen Mediacom-Geschäftsführers John Mandel auf einem ANA-Kongress vor einem Jahr. Der Manager hatte dort enthüllt, dass auch in den USA versteckte Kickbacks seit Jahren üblich seien. Die Studie nennt den Berichten zufolge keine Agenturen mit Namen, sondern beschreibt das Prinzip und die Praktiken.
In Deutschland werden die Rabatte und Agenturvergünstigungen seitdem weitgehend an die Kunden weitergeleitet. Trotzdem gibt es immer noch Schlupflöcher und nicht weitergeleitete Kickbacks.
Eine Titelgeschichte in «Werben & Verkaufen» brachte das Thema vor etwa einem Jahr wieder auf die Agenda. Dieser Beitrag beleuchtete neue Formen von heimlichen Kickbacks. Vor allem neuere Formen von digitaler Werbung wie Programmatic Advertising haben zu neuer Intransparenz geführt.