Das US-Justizdepartement hat während zwei Monaten heimlich Informationen über Anrufe auf mehr als 20 Telefonnummern der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) gesammelt. Die Behörden hätten eine Liste mit ausgehenden Anrufen zusammengestellt, teilte AP mit. Ob auch die eingehenden Anrufe registriert und die Dauer aufgezeichnet wurden, sei noch unklar. Die Unternehmensspitze bezeichnete die Überwachung als «massiven und beispiellosen Eingriff» in die Tätigkeit der Nachrichtenagentur.
Weshalb die Behörden die AP bespitzelten, ist laut der Nachrichtenagentur nicht klar. Vermutet wird aber, dass die Überwachung im Zusammenhang mit einer Untersuchung steht, die nach einem vereitelten Terroranschlag angeordnet wurde, weil die AP mit Insiderwissen darüber berichtet hatte. AP-CEO Gary Pruitt forderte die Behörden nun auf, die Daten über die Anrufe und sämtliche Kopien zu zerstören.
Das Justizdepartement sei viel weiter gegangen, als dass dies mit einer Untersuchung hätte gerechtfertigt werden können, so Pruitt. Die Informationen, auf die die Regierung keinen denkbaren Anspruch habe, würden möglicherweise die Kommunikation mit vertraulichen Quellen enthüllen.