Der US-Journalist James Foley ist von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) getötet worden. In einem von der Terrororganisation am Dienstag veröffentlichten Video ist seine Enthauptung zu sehen. US-Regierungsvertreter und Foleys Mutter bestätigten inzwischen seine Identität.
James Foley war seit dem Jahr 2012 vermisst worden. Damals war er als freier Journalist im Auftrag der Französischen Nachrichtenagentur AFP und dem US-Nachrichtenportal «GlobalPost» in einem umkämpften Gebiet in Nordsyrien unterwegs.
Im Video, das seine Hinrichtung zeigt, wird auch ein zweiter Gefangener vorgeführt, der in einem Schriftzug als Steven Sotloff identifiziert wird. Sotloffs Leben hänge von der nächsten Entscheidung des US-Präsidenten Barack Obama ab, sagt ein maskierter, schwarz gekleideter Mann.
Sotloff ist ebenfalls Journalist. Er wird seit August 2013 vermisst, als er bei Recherchen nahe der syrisch-türkischen Grenze entführt wurde.
Der Vermummte im IS-Video spricht Englisch mit britischem Akzent. Grossbritanniens Premierminister David Cameron brach seinen Urlaub ab, weil vermutet wird, dass es sich um einen Kämpfer der Terrorgruppe IS aus Grossbritannien handelt. Wo das Video aufgenommen wurde, bleibt bisher unklar.
Die Agentur AFP würdigte Foley und kondolierte der Familie Foley am Mittwochabend. AFP-Präsident Emmanuel Hoog: «Eine unfassbar schandvolle Tat trifft wieder einmal die Profession des Journalismus - und jedes Mal ist einmal zu oft. Für dieses Metier lebte James Foley - er hätte nicht dafür sterben dürfen. Wir haben es hier nicht nur mit einer Tragödie zu tun, sondern vor allem mit einer barbarischen Tat. Diese anzuprangern, ist nicht nur unsere Pflicht, sondern auch Ausdruck des Engagements all jener, die glauben, dass die Informationsfreiheit ein grundlegender Wert unserer demokratischen Gesellschaften ist.»