Der US- Journalist Barrett Brown ist zu einer fünfjährigen Haftstrafe und zu einer Zahlung von 890 000 Dollar verurteilt worden. Das Gericht in Dallas sprach ihn schuldig, an dem Hack auf den privaten Nachrichtendienst Stratfor im Jahr 2011 beteiligt gewesen zu sein. Zudem habe er einen Computer bei der Hausdurchsuchung versteckt und den ermittelnden FBI-Beamten bedroht.
Beim Hackerangriff auf Stratfor durch das Hackerkollektiv Anonymous wurden 2011 interne E-Mails und Kreditkartendaten gestohlen. Brown verbreitete einen Link zu den Daten. Der Journalist, der als inoffizieller Sprecher der Hackergruppe galt, hatte sich in allen Anklagepunkten schuldig bekannt.
Brown sitzt bereits seit 28 Monaten in Untersuchungshaft. Der Prozess war mehrmals verschoben worden.
Ursprünglich hatte ihn die Staatanwaltschaft wegen der Verbreitung des Links wegen Hehlerei anklagen wollen. Organisationen wie Reporter ohne Grenzen sahen darin einen Angriff auf die Pressefreiheit, da es im Onlinejournalismus üblich ist, auf Quellen zu verlinken, und der Hack bereits veröffentlich war. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin einige Anklagepunkte fallen lassen und ein Strafmass von 8,5 Jahren gefordert.
Als Journalist berichtete Brown unter anderem für «Vanity Fair» und den britischen «Guardian». Bereits vor dem Urteil vom Donnerstag kündigte er an, nach seiner Freilassung ein Buch über den Fall aus seiner Sicht schreiben zu wollen. Er werde alle Lügen des FBI in seinem Fall aufdecken.