Zukäufe der grossen amerikanischen Medienkonzerne auf dem US-Markt bleiben vorerst begrenzt. Ein Berufungsgericht in Philadelphia hat die neuen Aufsichtsregeln zur Liberalisierung des Medienmarktes in letzter Sekunde mit einer Anordnung blockiert. Das Gericht untersagte, neue, stark gelockerte Besitzregeln der zuständigen Aufsichtsbehörde FCC umzusetzen. Dies berichteten US-Medien am Donnerstag.
Die neuen FCC-Regeln sollten am Donnerstag wirksam werden. Sie hätten es den Medienkonzernen ermöglicht, mehr Zeitungen sowie Fernseh- und Radiostationen zu schlucken. Die FCC war dabei von den meisten grossen Medienkonzernen unterstützt worden. Die Befürworter der neuen liberalisierten Besitzregeln verwiesen auf das Vordringen des Kabelfernsehens und des Internets. Die Kritiker befürchten hingegen eine weitere rasante Konsolidierung des US-Medienmarktes und ein zu einheitliches Nachrichten- und Programmangebot. Die Aufsichtsbehörde darf nun ihre neuen Besitzregeln nicht anwenden, bis die Auseinandersetzungen beigelegt sind. Der Kongress könnte mit eigenen neuen gesetzlichen Vorschriften für zulässige Konzentrations-Obergrenzen im Medienbereich selbst für Ordnung sorgen. Die bisherige Obergrenze lag bei 35%.
Das Gericht blockierte aber zusätzlich auch eine neue FCC-Regel, die es einem Medienunternehmen erlaubt hätte, in einer Stadt gleichzeitig Zeitungen und Fernsehstationen zu kontrollieren. Eine andere der blockierten FCC-Regeln besagt, dass ein Konzern im gleichen Ballungsgebiet drei Fernsehstationen und acht Radiostationen kontrollieren kann.
Donnerstag
04.09.2003