Die USA haben der russischen Regierung vorgeworfen, die Meinungs- und Informationsfreiheit durch politischen Druck und Einschüchterungstaktiken zu bedrohen. «Viele vernünftige Beobachter sind zum Schluss gekommen, dass die Kampagne gegen Media-Most politisch motiviert ist», sagte US-Aussenamtssprecher Richard Boucher am Mittwoch in Washington. Die russische Regierung wies die Kritik der USA scharf zurück. Der Vorwurf, Russland übe politischen Druck aus und betreibe eine Einschüchterungskampagne gegen die freien Medien, sei «unbegründet und weit hergeholt», zitierte die Agentur RIA Novosti einen Sprecher des Aussenministeriums. Die Motive zur Übernahme von NTW seien «rein wirtschaftlich und nicht politisch». Die Meinungsfreiheit in Russland sei nicht gefährdet. Der halbstaatliche Energiekonzern Gasprom hatte den Sender NTW übernommen, die Auswechslung der Chefredaktion des Magazins «Itogi» angeordnet und die Wochenzeitung «Sewodnia» eingestellt. NTW, «Itogi» und «Sewodnia» gehören zu dem bei Gasprom verschuldeten Medienkonzern Media Most.
Donnerstag
19.04.2001