Am späteren Freitagnachmittag amerikanische Zeit wurde in Washington das Urteil verkündet: Ein Bundesrichter hat den Polit-Strategen Steve Bannon zu vier Monaten Haft verurteilt. Dazu muss er eine Strafe von 6'500 Dollar zahlen.
Der frühere Leiter der populistischen Meinungswebsite Breitbart sollte im U-Ausschuss zum Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 angehört werden. Doch der damalige Berater von Donald Trump ignorierte die Vorladung. Er stellte auch die angeforderten Dokumente nicht zur Verfügung.
Das hat nun strafrechtliche Konsequenzen. Doch der 68-jährige Provokateur will nicht so schnell aufgeben. Gleich im Anschluss an die Urteilsverkündung gab Bannon eine Medienkonferenz.
Dort beschwor er seine Fans, dass am 8. November der Zahltag kommen werde, nämlich bei den Midterms, den baldigen Zwischenwahlen, wo die USA einen neuen Kongress und Teile des Senats neu wählen. Die Demokratie werde siegen, polterte Bannon. Die Administration von Joe Biden werde am Abend des 8. November enden. Bannon selbst konnte seine Brandrede fast nicht beenden, weil er von seinen Fans immer wieder lauthals angefeuert und unterbrochen wurde.
Sein Anwalt verkündete, dass Bannon in Berufung gehen werde, um das Urteil von Bundesrichter Carl Nichols anzufechten. Somit wurde er nach der Urteilsverkündung auch nicht sofort ins Gefängnis überführt.
Bannon prognostizierte in seiner Rede auch, dass der Justizminister Merrick Garland der erste Attorney General in der Geschichte Amerikas sein werde, der aufgrund eines Amtsenthebungsverfahrens seinen Posten verlieren werde.