Urs Bigler, langjähriger Kommunikator der Schweizer Niederlassung von Novartis Pharma, ist Ende Dezember in den vermeintlichen Ruhestand getreten. Dem Klein Report verriet er allerdings, dass er nun seine nächste «Karriere» in Angriff nehmen und mit seiner im bernischen Schliern ansässigen Agentur commassist weiterhin in der Kommunikation tätig sein will. Als Kernkompetenz bezeichnet er seine grosse Erfahrung und das Beziehungsnetz im Bereich des Gesundheitswesens und besonders von Pharmazeutika.
Auf welches Kommunikationsprojekt bei Novartis Pharma Schweiz AG bzw. den Vorgängerfirmen sind Sie besonders stolz?
Urs Bigler: Als junger Product Manager konnte ich bei der Wander AG durch den Verzicht auf Kristallzucker den Umsatz des Kindernährmittel-Sortiments verdoppeln, dies trotz stagnierender Geburtenzahlen. Bei Sandoz-Wander Pharma AG realisierte ich dann als frischgebackener Kommunikator zuerst PR-Massnahmen rund um die Organspende und die Transplantation. So organisierte ich 1993 den ersten Schweizer Transplantierten-Sporttag in Magglingen mit 400 Organtransplantierten und ihren Angehörigen.
Aus meiner Tätigkeit bei Novartis Pharma Schweiz möchte ich das 1997 lancierte Kundenmagazin Health & Science erwähnen. Dieses wird dreimal jährlich an über 30 000 Fachpersonen wie Ärzte, Apotheker, Drogisten und Optiker verteilt. Die alle zwei Jahre durchgeführten repräsentativen Markforschungsstudien bestätigen, dass das Magazin von der Leserschaft geschätzt wird und ein wichtiges Tool zur Kundenpflege von Novartis in der Schweiz ist.
Wie schafften Sie es, trotz enger Gesetzesschranken immer wieder
erfolgreich Medikamente zu bewerben?
Bigler: Im Falle der rezeptpflichtigen Medikamente, also der von Novartis Pharma Schweiz vertriebenen Medikamente, ist Publikumswerbung nicht erlaubt. Wenn das Publikum angesprochen wird, erfolgt dies im Rahmen einer sogenannten Disease Awareness Campaign, bei der ein Medikament namentlich nicht erwähnt wird.
Warum wagen Sie sich jetzt an ein neues Kommunikationsprojekt?
Bigler: Ich habe mich bewusst mit 60 Jahren frühpensionieren lassen. Diesen Entscheid habe ich bereits vor drei Jahren gefällt, schon damals mit dem Ziel, mich nach meiner Pensionierung mit einer eigenen kleinen Kommunikationsagentur zu betätigen. Nach über 20 Jahren Kommunikationsprojekten als Auftraggeber im Bereich von Health Care möchte ich mich nun gerne als selbständiger Kommunikationsspzezialist - auch ausserhalb des Gesundheitswesens - betätigen.
Auf welche Kernkompetenzen und auf welche geographische Region wird sich Ihre Agentur commassist konzentrieren?
Bigler: Meine grosse Erfahrung und das Beziehungsnetz im Bereich des Gesundheitswesens und besonders von Pharma sind sicherlich meine Kernkompetenz. Eine eigentliche geographische Einschränkung gibt es nicht. Einzig einschränkend könnte die Kapazität meiner
kleinen Agentur sein.
Wann startet die Agentur bzw. wann wird der Internetauftritt
aufgeschaltet?
Bigler: Dies steht noch nicht definitiv fest, dürfte aber in rund einem Monat der Fall sein.
Donnerstag
20.01.2011




