Die Schweiz rettet ihr filmisches Erbe. Im Dezember erscheint auf DVD eine Sammlung der allerersten Filme, die in der Schweiz gedreht wurden. Die Produktionen sind zwischen 1896 und 1934 entstanden. Die DVD erscheint unter dem Titel «Es war einmal... die Schweiz». Sie zeigt rund 40 Kurz- und Langfilme des Schweizer Stummfilms. Der grösste Teil davon wurde von der Cinémathèque suisse in Lausanne seit 1996 gerettet. Die Kommentare sind viersprachig. Das wirtschaftliche, politische und kulturelle Umfeld der damaligen Schweiz zeigt sich etwa in Aufnahmen der öffentlichen Bäder in Genf (1896), des Winzerfestes von 1905 (in Farbe), der letzten Postkutschen, der Landesaustellung in Bern (1914) oder Goebbels Rede vor dem Völkerbund (1933).
Eine besondere Rarität stellen die Bilder der ersten Produzenten des Schweizer Films dar: Die Equipe der Eos-Film in Basel (1921/22) und Lazar Wechsler der Praesens in Zürich (um 1929). Die Strategie der Cinémathèque zur Rettung des Schweizer Filmkulturgutes unter dem Titel «Helvetica» begann bereits in den achtziger Jahren. Systematisch wird die Rettung des Schweizer Films aber erst seit 1996 betrieben. Seit 1998 betreibt die Cinémathèque ein Atelier für die Restauration in ihrem Archivzentrum in Penthaz. Damit wurde es möglich, die Reinigung, Reparatur, Montage und Lichtbestimmung im Haus zu machen. Die Cinémathèque gehört laut eigenen Angaben zu den führenden europäischen Instituten zur Filmrestauration.
Freitag
08.11.2002