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Montag
20.03.2017

TV / Radio

«Zeigen Schweizer Eishockey und Fussball»

«Zeigen Schweizer Eishockey und Fussball»

UPC geht in die Offensive: Diese Woche lanciert sie ihren neuen Sportsender. Doch damit nicht genug. UPC hat sich auch einen Exklusiv-Vertrag mit der Formel E für die Schweiz gesichert.

Das Wort Bescheidenheit kennt UPC-Chef Eric Tveter (Bild) nicht: In den nächsten Tagen will die Telekomfirma über ihre neuen Sport-TV-Sender informieren. «Lanciert wird MYSports im Sommer. Die Website mysports.ch geht am Montag live», erklärt Tveter gegenüber der «NZZ am Sonntag».

«Nächste Woche werden wir ein erstes Angebot für Hockey-Fans lancieren. Und etwas Vergleichbares hat die Schweiz noch nie gegeben», verspricht Tveter weiter. Die Botschaft des Amerikaners ist kurz und bündig: «Wir werden 'The Home of Sports': der einzige Anbieter, der sowohl Schweizer Eishockey als auch Fussball zeigen kann.»

Eishockey ist ein wichtiger Eckpfeiler des Sportangebots von UPC. So wird UPC auf seinen Sendern alle Nationalliga A-Spiele live zeigen und ausgewählte Nationalliga-B-Spiele sowie die Spiele der Nationalmannschaft, inklusive Frauen und U20. Diese Übertragungen gibt es bei der Swisscom-Tochter Teleclub künftig nicht mehr zu sehen, schreibt Markus Städeli von der «NZZ am Sonntag» weiter.

Tveter fürchetet sich nicht vor allfälligen Vergeltungsmassnahmen der Ex-Monopolistin, die sich erneut die Fussball-Übertragungsrechte gesichert hat. «Wir sind nicht auf eine Zusammenarbeit mit Swisscom angewiesen. UPC und auch einige unserer Suissedigital-Partner werden über MySports verfügen und ihren Kunden weiterhin Teleclub anbieten können», so Tveter. «So haben wir uns über viele Jahre abgesichert, dass die Teleclub-Fussballübertragungen über uns zugänglich sind.»

Allerdings ist das Teleclub-Angebot bei Swisscom-TV, so die «NZZaS» weiter, attraktiver als bei anderen Vertragspartnern. Dieses angebliche Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung ist der Grund, wieso die Wettberwerbskommission (Weko) Swisscom eine hohe Busse aufgebrummt hat, wie der Klein Report berichtet hat. Swisscom hat die Busse vor Gericht angefochten.

Tveter erwartet seinerseits keine Probleme mit der Weko. «Sie kennt nicht nur unser Distributionsmodell, sondern auch den Lizenzvertrag mit der Eishockey-Liga.» Alle 14 Partner hätten die Möglichkeit MySports zu den gleichen Konditionen weiterzuverbreiten.

Tveter zweifelt deshalb auch nicht im Geringsten an der Rechtmässigkeit seines Powerplays. «Wir kommen als neuer Anbieter und bereiten dem unfairen Monopol, das Swisscom aufgebaut hatte, ein Ende. Was wir tun, ist gut für den Konsumenten.»

Swisscom habe ein teures Angebot für wenige Kunden. UPC hingegen offeriere ein günstigeres Angebot, um so viele Kunden wie möglich zu gewinnen. Der Preisunterschied zu Teleclub werde signifikant sein.

Ein Sportsender soll bei UPC und den Suissedigital-Partnern im Basispaket ohne Zusatzkosten enthalten sein. Die übrigen seien kostenpflichtig. Es gebe aber auch die Möglichkeit, einzelne Übertragungen zu kaufen.

Gespannt darf man auch sein, welche Sportarten neben Hockey gezeigt werden. «Wir haben einen Vertrag abgeschlossen, der uns erlaubt, in den nächsten drei Jahren als einziger Schweizer TV-Sender die Formel E zu zeigen, einen Sport der über 200 Millionen Zuschauer anlockt», verrät Tveter weiter.

Die FIA-Formel-E-Meischerschaft ist eine Rennserie für Formelwagen mit Elektromotor, die unter anderem von Formel 1-Legende Jean Todt 2014 ins Leben gerufen wurde.

Sie wird weltweit auf Stadtkursen wie Miami, Berlin oder Rom ausgetragen. Eins der prominenten Aushängeschilder der Formel E-Meisterschaft ist der ehemalige deutsche Formel-1-Fahrer und Wahlschweizer Nick Heidfeld, der jahrelang für den Schweizer Rennstall Sauber fuhr.