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Donnerstag
09.02.2017

IT / Telekom / Druck

Die Genfer Gemeinde Onex verkauft ihr Glasfaserkabelnetz vollständig an UPC. Weitere Investitionen ins öffentliche Telekommunikationsnetz wären für die klamme Gemeinde zu teuer geworden, erklärt François Mumenthaler, Gemeinderat von Onex, dem Klein Report.

Ursprünglich errichtete die Gemeinde Onex ein TV-Kabelnetz, «damit nicht in der ganzen Stadt Satelliten zu sehen sind», so Mumenthaler. Über dieses Ziel ist man in den Jahren weit hinausgeschossen. Heute läuft nicht nur das Fernsehen, sondern auch Internet und Telefon über ein und dasselbe Kabel.

Deshalb sei bei der Gemeinde der Entschluss gefallen, ihren 51-Prozent-Anteil an der TéléOnex SA abzugeben: «Es ist nicht Aufgabe der Stadt, öffentliche Telekommunikationsnetze zu bewirtschaften», findet Mumenthaler in Anbetracht der veränderten Ausgangslage.

Finanziell betrachtet sei die Gemeinde mit ihrem Kabelnetz «weder reich geworden, noch haben wir Geld verloren», fasst Mumenthaler zusammen. Allerdings könnten weitere Investitionen ins Glasfaserkabelnetz für die Westschweizer Gemeinde zum Verlustgeschäft werden.

Das bestehende Netz ist nämlich teilweise veraltet und muss erneuert werden, um gegen Sunrise oder Swisscom konkurrenzfähig zu bleiben. «Man sollte jetzt überall Glasfaserkabel machen. Ein Teil unseres Netzes besteht noch aus Koaxialkabel», erklärt der Gemeinderat von Onex dazu.

Dabei gibt es einen ganz pragmatischen Grund, weshalb Onex nicht weiter investieren will: «Der Gemeinde reichte das Geld für neue Investitionen nicht. Das Risiko besteht, dass das Geschäft künftig nicht mehr rentabel wird», so Mumenthaler offen.

Der Aktienverkauf kommt für die klamme Gemeinde deshalb gerade recht: «Wir haben ein gutes Geschäft gemacht», findet Mumenthaler abschliessend. Damit ist UPC nun die alleinige Eigentümerin an der TéléOnex SA.