Die Klage von Teleclub bei der Wettbewerbskommission (Weko) kam für UPC Cablecom und Finecom nach eigenen Angaben überraschend. «Wir hatten nicht mit einer Klage gerechnet», so UPC-Cablecom-Pressesprecher Andreas Werz am Montag gegenüber dem Klein Report. Die Gespräche, die seit einem Jahr am Laufen seien, seien bisher immer konstruktiv ausgefallen.
Ähnlich klingt es auch bei beim Verband der Kabelnetzbetreiber Swisscable, der die Finecom in den Verhandlungen mit Teleclub vertritt und mit «grosser Verwunderung» von der Teleclub-Mitteilung Kenntnis genommen habe.
Swisscable-Sprecherin Sandra Ritz wehrt sich gegen den Vorwurf, dass für die Einspeisung des Teleclub-Signals in die Kabelnetze «unangemessene und diskriminierende Konditionen» festgelegt worden seien. «Finecom leitet das Teleclub-Signal zu eigenen Lasten unentgeltlich weiter und verlangt keine überhöhten Preise», sagte sie am Montag gegenüber dem Klein Report.
Auch die Kapazität, die die Swisscom-Tochter Teleclub als ungenügend bezeichnet hatte, hätte laut Ritz zur Verfügung gestellt werden können. «Finecom war sehr verhandlungsbereit und wollte zusätzliche Kapazitäten für die HD-Programme zur Verfügung stellen», sagte sie. «Dies jedoch nur im Gesamtpaket, wenn auch auf die Diskriminierungen der Kabelnetz-Bedürfnisse eingegangen wird.»
Andreas Werz von UPC Cablecom hält die Vorwürfe an die Adresse seines Arbeitgebers ebenfalls für haltlos. Dass Teleclub von «überhöhten Preisen» für die Einspeisung des Teleclub-Angebots in die Netze der Kabelnetzbetreiber spreche, verstehe er nicht.
Allerdings aus einem anderen Grund als Finecom. «Die Konditionen sind noch gar nicht zur Sprache gekommen», so Werz. Bisher seien technische Fragen - in erster Linie die HD-Aufschaltung - angesprochen worden.