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Dienstag
20.08.2002

Zu den Verlierern der Unwetterkatastrophe gehört das 1990 gegründete Sächsische Druck- und Verlagshaus AG in Dresden. Durch die Hochwasserkatastrophe hat es einen Schaden von gegen 6 Mio. Euro erlitten. Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Klaus Deutsch, sprach am Dienstag jedoch von einem «Totalverlust». Zu den Kunden der Druckerei gehören das Düsseldorfer «Handelsblatt» und der Internet-Dienstleister AOL. Ziel sei es, in der kommenden Woche den Betrieb in der eigenen Druckerei wieder aufzunehmen. Neue Maschinen sollen bereits an diesem Mittwoch kommen.

Auf der Gewinnerseite hingegen befinden sich die TV-Sender, die mit Höchsteinschaltquoten von sich reden machen. Wie ein Sprecher von n-tv am Dienstag sagte, schalteten sich beispielsweise am Montag insgesamt fast 7 Mio. Menschen beim Berliner Nachrichtenkanal ein. Der Marktanteil über den Tag hinweg habe 1,6% betragen. Normalerweise liegt die n-tv-Quote bei 0,7%. Am Samstag habe n-tv sogar einen Anteil von fast 3% gehabt. Nach Angaben des Sprechers arbeitet der Privatsender zur Berichterstattung über das Hochwasser mit dem «grössten logistischen Aufwand» seit Bestehen des Senders. Insgesamt seien 40 Kollegen von Redaktion und Technik in die Katastrophengebiete entsandt worden.

Allerdings: In den letzten Tagen hat das allgemein hohe Interesse der Fernsehzuschauer an der Hochwasser-Berichterstattung etwas nachgelassen: Den ARD-«Brennpunkt» sahen am Montagabend nach Senderangaben 4,81 Mio. (19,7% Marktanteil), die anschliessende Reportage «Lasst uns nicht absaufen!» 4,95 Mio. (19,1%). Ein ZDF-Spezial nach «heute» verfolgten 3,27 Mio. (15,3%), die mit dem «Brennpunkt» konkurrierende ZDF-Komödie «Ein Mann für meine Frau» erreichte 4,56 Mio. Zuschauer (17,3%). Die Quizshow «Einundzwanzig» bei RTL fand zeitgleich 3,39 Mio. (13%), die SAT.1-Krimiserie «SK Kölsch» 2,87 Mio. Interessenten (11%).