Sieben Jahre nach der Offenlegung des umstrittenen UBS-Sponsorings macht die Universität Zürich nun all ihre Drittmittel publik. Auf einer «Transparenzliste» informiert die Uni neu über Herkunft und Verwendung ihrer Spendengelder.
In der 13-seitigen Liste, die seit Kurzem zum Download bereitsteht, sind Spender, Verwendungszweck und Zeitraum der Unterstützung offen aufgeführt. Unter den Spendern sind Technologie- oder Pharmaunternehmen ebenso zu finden wie Bundesämter oder Familienstiftungen.
Doch es gibt zwei Schlupflöcher: Spenden unter 100'000 Franken sind in der Liste nicht deklariert. Zudem können Spender ihren Eintrag anonymisieren lassen. Es gebe Unternehmen, die aus Konkurrenzgründen nicht öffentlich machen wollen, für welche Forschungsprojekte sie sich interessieren, begründet die Universität.
Total flossen der Uni Zürich im letzten Jahr 315 Millionen Spendengelder zu, 4,8 Prozent mehr als 2017. Der grösste Betrag stammte mit 20 Millionen Franken von der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung. Dies bei einem Gesamtumsatz von 1,42 Milliarden Franken.
Die Transparenzliste habe man «angesichts der steigenden Bedeutung der Drittmittel» veröffentlicht, heisst es offiziell. Doch den Stein ins Rollen gebracht hatte vor sieben Jahren ein Sponsoringvertrag mit der UBS. Nachdem die Uni das Dokument gegnüber einem «Zeit»- und einem WOZ-Journalisten unter Verschluss gehalten hatte, war die Debatte lanciert.
Die Rekurskommission der Zürcher Hochschulen berief sich auf das Öffentlichkeitsprinzip und entschied, dass der Vertrag offengelegt werden müsse. Auch von Seiten der Politik wurde mehr Transparenz gefordert.