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Dienstag
09.09.2014

Medien / Publizistik

Es ist doch nicht Schluss für die Studierendenzeitung an der Universität Zürich «Rosa». Nachdem die nur noch aus zwei Leuten bestehende Redaktion die Zeitschrift im September 2013 schon aufgegeben hatte, konnte eine Gruppe von Studierenden gefunden werden, welche die Publikation wiederbelebt hat und im September 2014 unter dem Titel «RosaRot» herausgibt.

«Wir bauen klar auf der Tradition der alten Rosa auf», erklärte Redaktorin Dolores Zoe gegenüber dem Klein Report. «Die `RosaRot` hat ihren Namen nun bereits zum vierten Mal geändert, ist ihrem Kernthema Geschlechterforschung aber treu geblieben. Die erste Ausgabe der `RosaRot`, die Anfang September erscheint, ist deshalb auch die Nummer 47 und nicht eins.»

Die Reaktionen von ehemaligen «Rosa»-Redaktorinnen, Studierenden und den Rektoratsdiensten der Uni auf die Weiterführung der bereits tot geglaubten «Rosa» seien durchaus positiv gewesen, freute sich Zoe.

Die Zeitschrift entstand in den 90er-Jahren als Zeitschrift der Historikerinnen, die sich mit Frauenforschung auseinandersetzten. Nach und nach entwickelte sie sich zu einer Publikation für Geschlechterforschung, in der verschiedene Disziplinen zu Wort kamen. Die Redaktion, die sich aus Studierenden der Universität Zürich zusammensetzt, produziert in Eigenregie jedes Semester eine neue Ausgabe.

Was bei der Durchsicht der ersten «RosaRot» Ausgabe sofort auffällt: Ihr Schwerpunkt sind nicht mehr nur wissenschaftliche Artikel, sie ist experimenteller geworden und enthält verschiedene Textgattungen wie Gedichte, Essays und einen E-Mail-Verkehr. Diesen Eindruck bestätigt auch Dolores Zoe: «Wir wollten ein Magazin schaffen, das über die Universität hinaus geht. Wir möchten zeigen, was im akademischen Bereich läuft, aber auch mehr.»

So wurde aus der «Rosa - Zeitschrift für Geschlechterforschung» die «RosaRot - Zeitschrift für feministische Anliegen und Geschlechterfragen».

Nach wie vor ist die Studierendenzeitschrift an der Universität Zürich verankert. Obwohl ursprünglich von Historikerinnen gegründet, sind heute aber keine Geschichtsstudierende mehr in der Redaktion der Zeitschrift dabei. «Das ist ein bisschen kurios, aber kann sich ja auch wieder ändern», fand Zoe.

Das Team besteht aktuell aus acht Redaktorinnen zwischen 19 und 28 Jahren. Nachwuchssorgen macht sich die Reaktion zurzeit nicht, die meisten hätten vor, eine längere Zeit dabei zu sein, so Zoe.

Sie und ihre Kolleginnen haben Anfang September mit dem Abo-Versand der ersten «RosaRot» begonnen. Jedes Heft sei dabei ein Original, versichert sie dem Klein Report. Der Titel werde nämlich mithilfe einer Schablone von Hand auf jede Ausgabe gesprayt.