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Samstag
18.10.2003

Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) ist besorgt über die Wahlpropaganda der SVP gegen Asylsuchende. Sie gehörten zu den offensten Erklärungen gegen das Asylrecht, die in Europa bislang von einer grösseren politischen Partei gemacht wurden, sagte ein Sprecher am Freitag. Das UNHCR sei sehr besorgt über einen Teil der Erklärungen rund um die Wahlen in der Schweiz von diesem Wochenende, sagte Ron Redmond am Freitag in Genf. Die Politisierung des Asylrechts sowie die Manipulation von Fakten und Statisiken mit dem Ziel, Asylsuchende und Flüchlinge in einem möglichst schlechten Licht darzustellen, sei ein beunruhigendes Phänomen, wo auch immer es auftrete - und das sei schon zu oft vorgekommen.

Redmond kritisierte Techniken der Antiasyl-Lobby, die versuche, Asylsuchende als die Wurzel allen Übels darzustellen. So werde etwa in Grossbritannien das Wort «Asylsuchender» systematisch und wiederholt in enger Verbindung mit Begriffen wie «Terrorist», «Verbrecher», «Vergewaltigung», «Krankheit» oder «Betrug» genannt. Als Resultat davon würden Flüchtlinge und Asylsuchende entmenschlicht, sagte Redmond.

Die Schweizer Sektion der Internationalen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (Licra) sowie der Waadtländer Regierungsratskandidat Marc-Etienne Burdet reichten Klage gegen die Inserate-Kampagne der SVP ein.