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Freitag
25.05.2001

«Den etablierten Zeitungen bereiten die Gratiszeitungen und Pendlerzeitungen Sorgen. Aber auch die an Schnelligkeit kaum zu überbietenden Online-Informationsangebote im Internet», sagte Hans Heinrich Coninx, VR-Präsident der Tamedia AG, in seinem Referat vor 100 Mitgliedern der Clubs Kiwanis, Lions, Rotary und Rotary Munot in Schaffhausen Ende Woche. Wohin die Zukunft der Printmedien führe, sei ungewiss. Die Tamedia habe sich daher entschieden, in allen Mediensparten mitzuwirken, also auch in Radio, Privat-TV und im Online-Business. Längerfristig hätten sicher nur Qualitätsprodukte eine Existenzchance, und Qualität habe ihren Preis, der jedoch nie auf Kosten der Unabhängigkeit gehen dürfe, sagte er weiter. Der Tamedia-Verleger trage für alle Medienprodukte aus seinem Haus die oberste publizistische Verantwortung. Er behält sich in Angelegenheiten, welche die Stellung und die Interessen des Verlages in erheblicher Weise berühren, die letzte Entscheidung über die publizierte Haltung der Zeitung vor. Grundsätzlich seien allerdings die Redaktionen autonom, was als «innere Pressefreiheit» bezeichnet werde. Als Verleger halte er sich deshalb bewusst und mit einer gewissen Gelassenheit zurück und mische sich nur dann ein, wenn eindeutige Fehlleistungen vorlägen und wenn die wichtigen Prinzipien von Wahrhaftigkeit und Fairness verletzt wurden, sagte Coninx.