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Montag
12.01.2015

Medien / Publizistik

Zahlreiche ehemalige Redaktoren des ungarischen Nachrichtenportals Origo haben ein neues Projekt für investigativen Journalismus gegründet. Hintergrund ist die Absetzung des Chefredaktors im vergangenen Jahr, der kritisch über die Regierung berichtet hatte. Aus Protest gegen die Absetzung kündigte auch der stellvertretende Chefredaktor und ein grosser Teil der Redaktion, die sich nun mit Direkt36 wieder zurückmelden.

«Unsere Mission ist es, systematische und journalistische Untersuchungen zu liefern und Probleme wie Korruption und andere Formen des Machtmissbrauchs aufzuzeigen, die Auswirkungen auf die ungarische Gesellschaft haben können», teilten die Direkt36-Verantwortlichen mit. «Wir wollen Geschichten schreiben, die keine andere Nachrichtenorganisation liefern wird.»

Direkt36 hat sich als Non-Profit-Organisation konstituiert, da traditionelle Medienhäuser durch den Einfluss der Regierung als Regulatorin und bedeutende Werbetreibende angreifbar geworden seien. Die Investigativplattform hofft auch auf Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Ende Januar 2015 soll eine Crowd-Funding-Aktion zur Finanzierung durchgeführt werden.