Der Regisseur Marc Forster, IWC-CEO Georges Kern, Ringier-CEO Marc Walder, Nadja Schildknecht und Karl Spoerri, die Direktoren des Zurich Film Festival (ZFF), haben den gemeinnützigen «Verein zur Filmförderung in der Schweiz» gegründet, um die Bedeutung von nationalen Filmprojekten voranzutreiben. Im Zentrum der Vereinsaktivitäten steht der «Filmmaker Award», mit dem jährlich ein oder mehrere ausgewählte Projekte unterstützt werden sollen.
«Wir teilen die Leidenschaft für Kino und Film und richten den Fokus auf vielversprechende Filmprojekte mit dem Ziel, dem Schweizer Film neuen Auftrieb zu verleihen», fasst Vereinspräsident Georges Kern die Motivation der Initianten zusammen. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Zürich wurde am 9. Dezember 2014 gegründet.
«Wir verfügen dank unserer Erfahrung und eines weitreichenden Netzwerks mit nationalen und internationalen Partnern über die besten Voraussetzungen, um den Schweizer Film zu stärken und über die Landesgrenze hinaus weiter bekannt zu machen», erläutert Karl Spoerri. «Es ist unser Ziel, Filmschaffende unbürokratisch und flexibel zu unterstützen, wenn traditionelle Filmförderungsbeiträge entweder ausgeschöpft sind oder aus anderen Gründen nicht greifen.»
Einer, der genau weiss, wie hart das Filmgeschäft ist und wie viel Durchhaltewillen es braucht, um in der Branche Fuss zu fassen, ist Marc Forster. Auf den deutsch-schweizerischen Regisseur hatte damals nach seinem Studienabschluss niemand gewartet. Er schrieb einige Drehbücher und realisierte verschiedene Low-Budget-Projekte, bis ihm schliesslich der Durchbruch gelang.
«Bei Filmproduktionen können aus ganz unterschiedlichen Gründen Finanzierungslücken entstehen. Gerade kleinere nationale Projekte sind dadurch gezwungen, Einsparungen zulasten der Qualität vorzunehmen. Schon mit vergleichsweise kleinen Beträgen lassen sich prekäre Situationen entschärfen. Damit die finanziellen Mittel des Vereins auch bestmöglich eingesetzt werden, stehen wir den Filmschaffenden beratend zur Seite», erklärt Marc Forster.
Die öffentliche Ausschreibung zum ersten «Filmmaker Award» ist per sofort auf der Website des Zurich Film Festival publiziert und lädt Schweizer Filmschaffende ein, ihre Kinoprojekte einzureichen. Zugelassen sind sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme, die mindestens 60 Minuten Spieldauer aufweisen und eine Spitzen- oder Postproduktionsfinanzierung benötigen. Aus den eingereichten Projekten wählt die Jury, bestehend aus Marc Forster, Georges Kern und Karl Spoerri sowie einem jährlich wechselnden, prominenten Jurypräsidenten, die Nominierungen aus.
Der oder die Gewinner des mit 100 000 Franken dotierten Förderpreises werden im Rahmen des 11. Zurich Film Festival am IWC-Gala-Abend bekannt gegeben. Die Bekanntgabe des «Filmmaker Award» in Zürich just eine Woche vor der Vergabe des offiziellen Schweizer Filmpreises am 13. März in Genf entbehrt nicht einer gewissen Ironie.