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Sonntag
05.10.2003

Nächsten Dienstag werden die Aktionäre des Halbleitertechnologie-Konzerns Esec über die Fusion von Esec mit der Mutterfirma Unaxis abstimmen. Unaxis ist bereits Mehrheitsaktionärin. Was einigen Esec-Aktionären sauer aufstösst, ist das Umtauschverhältnis von 1,1 Unaxis-Aktien für eine Esec-Aktie. Die Fondsverwalterin Braun, von Wyss und Müller (Classic Fund Management AG) erachtet diese Verhältnis als zu gering und hat dem Esec-Verwaltungsrat letzte Woche einen umfangreichen Fragenkatalog zugestellt. In Betracht zieht die Verwalterin eine Sonderprüfung.

«Wir sind klar gegen eine Sonderprüfung», sagte Heinz Kundert, der gleichzeitig auch Verwaltungsratspräsident von Esec ist, in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Sie würde die Fusion nur verzögern. Er gehe aber nicht davon aus, dass das Unaxis-Management die Versicherung gegen Verantwortlichkeitsklagen brauche: «Wir haben seriös gearbeitet und nichts zu verbergen.» Die Fusion basiere auf einem «strategischen Entscheid», wehrte sich Kundert gegen den Vorwurf, die Esec gerade jetzt zu einem tiefen Börsenkurs einverleiben zu wollen. Beim Einstieg der Unaxis bei Esec im Jahr 2000 hätte eine Integration keinen Sinn gemacht.

Die Firma habe damals mit 650 Mio. Fr. kein «Grössenproblem» gehabt. Jetzt sei Esec aber bei 150 Mio. Fr. Umsatz und schreibe Verluste. Einsparungen könne Esec nur durch die Integration erzielen. Mit dem Unaxis-Halbleitersegment würden die Voraussetzungen für die kritische Grösse geschaffen. Das Halbleitersegment werde aber nicht ausgebaut, sondern «konsolidiert». Ein Verkauf dieses Segmentes sei eine Möglichkeit, stehe im Moment aber nicht zur Diskussion, zumal der Bereich momentan schwer verkäuflich wäre. Kundert rechnet damit, dass der Markt nicht vor dem ersten Quartal 2004 anzieht.