Volksaufwiegelung wirft das Gericht Alagie Ceesay vor. Der gambische Jorunalist und Direktor des unabhängigen Radiosenders Teranga FM ist diese Woche zwei Richtern vorgeführt worden. Es ist nicht das erste Mal, dass die Justiz Ceesay und seinen Sender verfolgt.
Die Richter werfen dem Journalisten vor, dass er per Handy ein Foto weitergeleitet hat, auf dem Gambias Präsident Yayah Jammeh mit einer auf seinen Kopf gerichteten Pistole zu sehen war. Mit dieser Handlung habe er «Hass anstacheln» wollen, so die Staatsanwaltschaft.
Reporter ohne Grenzen zählt Gambias Präsidenten zu einem der «Feinde der Pressefreiheit»: «Unabhängige Journalisten werden in dem Land gnadenlos verfolgt, drangsaliert und zu langen Haftstrafen ins Gefängnis geworfen», so die Organisation.
2004 wurde zum Beispiel der Journalist Deyda Hydara, der für die Agence France Press gearbeitet hat, erschossen. Seine Mörder sind bis heute auf freiem Fuss. Die meisten unabhängigen Medien zensieren sich aus Angst vor Verfolgung selbst.
Ceesays Radiosender Teranga FM ist dafür bekannt, dass er auch kritische Stimmen zu Wort kommen lässt. 2013 und 2014 wurde ihm während 16 Monaten verboten, sein Programm auszustrahlen.
«Bei dem Fall geht es einzig darum, einen kritischen Journalisten in Gambia zum Schweigen zu bringen und dafür sind den Behörden alle Anschuldigungen recht», sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr am Freitag und forderte die gambische Regierung auf, Alagie Ceesay unverzüglich freizulassen.