«Heute hat Zeitungschef Jürg Brauchli die Launch-Kampagne gutgeheissen, und ab 26. Februar werden wir den `Express´ den Werbekunden in acht verschiedenen Anlässen vorstellen», sagte «Express»-Geschäftsführer Marius Hagger am Freitag zum Klein Report. Bis zum Start der neuen Pendlerzeitung für den Grossraum Zürich (von Schaffhausen bis Zug und von Frauenfeld bis Aarau) am 24. März steht dann ein Monat zur Verfügung, um auch das Publikum auf das neue Angebot in den Zeitungsboxen aufmerksam zu machen. Wie und mit welchem Budget sich das Konkurrenzblatt zu «20 Minuten» (seit Dezember 1999 auf dem Markt) ins Szene setzen will, wollte Hagger indes noch nicht verraten. «Ich will eine unübersehbare Kampagne machen», sagte er lediglich, «Teaser machen wir aber nicht.»
Über die gesteckten Ziele beim Inseratenverkauf wollte auch Haggers Mitstreiter, Anzeigenleiter Stephan Gartenmann, nicht zu viel preisgeben. «Wir haben einen eher defensiven Businessplan und sind zuversichtlich, dass wir ihn erreichen werden», sagte er zum Klein Report. Bei den ersten Präsentationen seit Ende Januar habe er «ein gutes Feedback», erhalten, bestehende Kunden seien weiter dabei, und er habe auch schon einige Neukunden gewonnen. Bei den Insertionspreisen lehnt sich der aus dem heutigen «ZürichExpress» hervorgegangene «Express» an «20 Minuten» an, verspricht aber dank einer Startauflage von 330000 Exemplaren und der Hausverteilung in der Stadt Zürich (140000 Exemplare) ein nicht unbedingt älteres, aber breiteres Publikum. Konkret heisst das, dass eine ganze Tabloidseite je nach Platzierung rund 11000 Franken kostet. Laut der Mediadokumentation, die dem Klein Report vorliegt, nimmt der «Express» auch auf Seite 3 Inserate an, die bei «20 Minuten» zumindest bisher ausschliesslich dem redaktionellen Raum vorbehalten ist. Der Umfang soll wie bei «20 Minuten» täglich wenigstens 32 Seiten betragen. Im Unterschied zur Konkurrenz von der Thurgauerstrasse wollen die Tamedia-Leute dem «Express» auch Prospekte beilegen, was wegen des Vertrags mit den SBB einzig bei jenen Exemplaren nicht möglich ist, die auf dem Bahnareal verteilt werden.
Erstmals gab Hagger auch einige Details zum neuen «Tagblatt» bekannt, das in der Stadt Zürich (zusammen mit dem «Express») gestützt auf einen Vertrag mit der Stadtverwaltung in alle Haushaltungen verteilt werden muss. Das in der optischen Aufmachung an den «Express» angeglichene Blatt (Leitfarbe Weiss auf Blau) im Zeitungsformat solle täglich (Mo bis Fr) mindestens acht Seiten umfassen und auf der ersten und letzten Seite ein redaktionelles Angebot enthalten. Für die Frontseite sei das heute auf der hintersten Seite des «ZürichExpress» publizierte Wocheninterview vorgesehen, auf der Schlussseite eine Zürich-orientierte Agenda. Mehr dazu: «Express»: Chefs bestimmt, Unsicherheit beim Fussvolk, «Express»: 500 bis 1000 Bewerbungen und «Express»: Aggressive Werbung mit Hesskiss
Freitag
14.02.2003