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Montag
11.03.2002

Die Stiftung Avenir Suisse, ein von der Wirtschaft finanzierter Think Tank für wirtschaftliche und soziale Entwicklung, empfiehlt die Einrichtung eines einzigen Funknetzes für die neue Handygeneration UMTS. Die am Montag in Bern präsentierte Studie schlägt vor, dass die vier Schweizer Betreiber Swisscom, Orange, Sunrise und Telefonica eine Gesellschaft gründen, die ein einziges, gemeinsames Antennennetz betreiben würde. Das mache die UMTS-Technologie schneller zugänglich, erfordere weniger Antennen und wäre weniger teuer, schreiben die Autoren. Doch die Netzbetreiber Orange, Sunrise und Swisscom sowie der Branchenverband SICTA lehnen die in der Avenir-Suisse-Studie gemachten Vorschläge «klar ab». Die Gutachten brächten keine neuen Erkenntnisse. Schon am 21. Februar habe die ComCom entschieden, dass UMTS- Netzbetreiber ihre Antennenanlagen gemeinsam nutzen können. Mit der von der Studie vorgeschlagenen Betreibergesellschaft würde ein Monopol geschaffen, kritisierte SICTA in einem Communiqué. Die Preise für den Endkunden würden dadurch eher höher - nicht tiefer, wie die Avenir-Studie folgere. Ausserdem würde sich der Antennen-Dschungel durch ein einheitliches UMTS-Mobilfunknetz nicht lichten, schreibt SICTA. «Die Vermutung, dass ein einziges Netz zu weniger Antennen führen würde, ist nicht wirklich realistisch», sagte auch Peter Fischer, Vizedirektor des BAKOM auf Anfrage.