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Mittwoch
22.05.2024

Medien / Publizistik

Im Namen der EU spricht der Belgier Charles Michel «das aufrichtige Beileid» der Europäischen Union aus.

Die Schweizer Delegation beteiligte sich an der Schweigeminute im Sicherheitsrat für den verunfallten iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi. Iran hat seit März 2024 den Vorsitz bei der UN-Abrüstungskonferenz inne.

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni fand besonders warme Worte: «Ich möchte meine Solidarität und die Solidarität Italiens mit der iranischen Regierung und dem iranischen Volk zum Ausdruck bringen.»

Wladimir Putin lobte Raisi als «herausragenden Politiker» und «wahren Freund Russlands». Erschüttert sind laut der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», die die Kondolenzschreiben ausführlich zitiert, auch die Huthi im Jemen. Der Tod sei ein grosser Verlust für die gesamte islamische Nation, Palästina und Gaza.

Die Kondolenzschreiben stehen im grossen Kontrast zum wirklichen Leben des verunfallten iranischen Präsidenten. Die deutsche taz titelte am 20. Juni 2021 anlässlich der Wahl von Präsident Ebrahim Raisi: «Pechschwarze Flecken im Lebenslauf. Ebrahim Raisi ist mitverantwortlich für einen Massenmord.»

Entsprechend empört zeigten sich auch der Journalist und Schriftsteller Markus Feldenkirchen und Ann-Kathrin Hipp vom «Tagesspiegel» am 21. Mai 2024 im Podcast «Apokalypse und Filterkaffee». Es sei doch erstaunlich, wie sehr sich die EU punkto Trauer über den iranischen Präsidenten ins Zeug lege.

Der ehemalige CDU-Kanzlerkandidat Armin Lachet meinte in der «Aktuellen Stunde» des WDR vom 20. Mai 2024 angesichts der Hilfe aus der EU bei der Suche und Bergung des iranischen Hubschraubers: «Dass man Rettungshilfe zusagt, um das Leben eines Massenmörders zu retten, das hat nichts mit diplomatischem Engagement zu tun.»

Fazit des Klein Reports: Zwischen diplomatischen Kondolenzschreiben und medialer Aufklärung bestehen – zum Glück – immer noch grosse Unterschiede.