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Dienstag
13.05.2003

Deutschlands grösster TV-Konzern ProSiebenSAT.1 ist zum Start ins neue Jahr mit einem Umsatzeinbruch in die Verlustzone gerutscht. Vor Steuern sei im 1. Quartal ein Minus von 30,8 Millionen Euro angefallen, nach einem Gewinn von 8,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte die ProSiebenSAT.1 Media AG am Dienstag mit. Die Erlöse sanken um 16% auf 411 Millionen Euro.

Der Konzern steht vor dem Verkauf an den US-Milliardär Haim Saban. Bei ProSiebenSAT.1 gibt man sich jedoch positiv, was das Gesamtjahr betrift: Der Tiefpunkt im Fernsehwerbemarkt sei voraussichtlich im ersten Quartal erreicht worden. Allerdings werde sich der Markt wohl deutlich langsamer erholen, als noch zu Jahresbeginn erwartet worden sei. Daher wolle man den Konsolidierungskurs fortsetzen und die Kosten um nochmals 200 Millionen Euro senken.

Auch für den Fall, dass die Übernahme von ProSiebenSat.1 durch Saban nicht zustanden kommt, zieht der Medienkonzern eine Kapitalerhöhung in dreistelliger Millionenhöhe in Betracht. Allerdings geht Konzernchef Urs Rohner nach wie vor davon aus, dass das Geschäft mit Saban in Kürze abgeschlossen werde. Saban Vize Adam Chesnoff sagte am Dienstag, die Gruppe arbeite derzeit hart daran, den Kauf von ProSiebenSAT.1 und dem Filmrechtehandel zum frühest möglichen Zeitpunkt abzuschliessen. In den vergangenen Tagen bemühte sich Saban bereits, zerschlagenes Porzellan zu kitten. Mit der späten Vorlage von Finanzierungsnachweisen, seinem forschen Auftreten und der Präsentation neuer Geschäftspläne hatte er für Verärgerung bei den Gläubigerbanken gesorgt. Noch immer gilt es in der Branche nicht als ausgeschlossen, dass der Milliarden-Deal noch in letzter Minute scheitern könnte. Zuletzt haben sich die Wogen aber etwas geglättet.