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Montag
24.08.2009

Der Umsatz des Bereiches Media Sales bei der Publigroupe ist im ersten Halbjahr von 925 Millionen auf 658,3 Millionen Franken gesunken. Der wichtigste Bereich des Lausanner Inseratevermarkters sackte um 28,8% ab. «Media Sales ist die Hauptursache für den um 28% gesunkenen konsolidierten Umsatz, der noch 798,4 Millionen Franken beträgt, und die um 22,6% tiefere konsolidierte Bruttomarge von 164,8 Millionen Franken», teilte die Publigroupe am Montagmorgen mit. Media-Sales-Publicitas weist einen Betriebsverlust von 15,6 Millionen Franken aus.

Die nackten Minuszahlen des Konzerns per 30. Juni 2009 im Vergleich zum 30. Juni 2008: Umsatz -28%, Bruttomarge -22,6%, Ebitda -109,5%, Ebit -105,6%, Nettoergebnis -119,5%. Der Personalbestand des börsenkotierten Unternehmens ging um 8,4% auf 2797 Mitarbeitende zurück.

«Ende des 1. Halbjahres 2009 hat Publigroupe einen Betriebsverlust von -3,5 Millionen Franken und einen Nettoverlust von -8,5 Millionen Franken zu verzeichnen», teilte das Unternehmen mit. Der Betriebsverlust folgt einem Plus von 61,9 Millionen Franken im Vorjahr. Damals hat der Waadtländer Konzern von einem Gewinn vor Steuern von 42,5 Millionen Franken aus einem Immobilienverkauf profitiert.

Die ständige Umstrukturierung des Bereiches Media-Sales-Publicitas habe bei Weitem nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt. Die Kostensenkungsprogramme «ermöglichen die Auswirkungen der Rezession abzuschwächen», heisst es. Gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres hätten «bereits Einsparungen von 23 Millionen Franken (-16,3%)» gegriffen. «Diese Einsparungen gleichen jedoch den Rückgang der Bruttomarge noch nicht aus. In diesen Zahlen sind Goodwill-Abschreibungen und Wertberichtigungen der Edipresse-Aktien in Höhe von insgesamt 7,3 Millionen Franken enthalten», schreibt die Publigroupe. Und weiter: «Sie werden kompensiert mit Gewinnen aus einem Verkauf und aus einer Erhöhung von Beteiligungen von zusammen 11,3 Millionen Franken. Insgesamt haben diese Sondereffekte eine positive Wirkung von 4 Millionen Franken auf das Nettoergebnis», heisst es da.

Der Umsatz von Media Sales sank also um 28,8% auf 658,3 Millionen Franken. In der Schweiz betrage die Einbusse 26% und auf dem internationalen Markt 39%. Die Presse habe auf dem Schweizer Markt 27% «als Folge der gesunkenen Umsätze bei den Geschäftsinseraten von 20,3% und bei den Stellenanzeigen von 41%» zu verzeichnen.

Die Publigroupe begründet den starken Rückgang von Media Sales mehrheitlich mit der Rezession und «der besonderen Situation der klassischen Tagespresse, die gegenüber den anderen Medien Marktanteile verliert, und den strukturellen Marktveränderungen, die eine grundlegende Umwandlung des bisherigen Geschäftsmodells zur Folge hat», so die Publigroupe. Die Verantwortlichen ziehen deshalb dieses Fazit: «Zwei Drittel der gegenwärtigen Einbussen von Media Sales sind der Konjunktur zuzuschreiben, ein Drittel ist auf die strukturellen Veränderungen zurückzuführen, die zu einem Verlust von Marktanteilen geführt haben.»

Die weiteren Verkaufsbereiche des Vermarkters gingen bei der Fernsehwerbung um 4%, bei der Kinowerbung um 32% und bei der Display-Internetwerbung um 8% zurück. Der Bereich Radiowerbung sei konstant. Mehr zu den Halbjahreszahlen im Detail: Search & Find von Publigroupe verliert 8,7 Prozent Umsatz und So ist die Publigroupe finanziert und was Publigroupe-CEO Hans-Peter Rohner im August 2008 zur Lage sagte - der Film: http://www.kleinreport.ch/video/locarno-2008