Jetzt ist es gewissermassen offiziell: «Deutsche haben kein gutes Image in der Schweiz», schrieb die Tageszeitung «Die Welt» am Mittwoch in ihrer Online-Ausgabe gestützt auf eine Umfrage unter 300 Befragten. Zwar gaben laut der Internet-Umfrage des Hamburger Unternehmens für Werbewirkung MediaAnalyzer 81 Prozent der Befragten an, schon einmal in Deutschland Ferien gemacht zu haben. «Doch es scheint nicht allen gefallen zu haben, denn 54 Prozent empfinden das Image des Nachbarlandes als schlecht (47 Prozent) oder sogar sehr schlecht (7 Prozent)», geht der Beitrag weiter. Da nützt es wenig, dass sie Grenze an Grenze wohnen, zumindest teilweise eine ähnliche Sprache sprechen und im selben Gebirge Ski fahren, wie «Die Welt» aufzählt.
Um die Sicht der Schweizer auf die Deutschen noch genauer aufzuschlüsseln, befragte MediaAnalyzer die Teilnehmer zusätzlich in einer offenen Abfrage nach Gründen für ihre Bewertung. Neben einem arroganten und dominanten Image, das den Deutschen zugeschrieben wird, wurde dabei auch immer wieder das politische Auftreten der Nachbarn negativ bewertet. Insbesondere Peer Steinbrück steht bei den Eidgenossen nach seiner «Cowboy-Rhetorik» vom März dieses Jahres in keinem besonders hohen Kurs. Beliebt sind die Deutschen mit jeweils 6 Prozent offener Nennungen insbesondere wegen ihrer Kultur, der Medien und wegen ihres fleissigen, korrekten Wesens.
Angesichts der relativ schlechten Umfrageergebnisse stellt sich die Frage, wie sich das Image der Deutschen verbessern liesse. Ein Ansatzpunkt könnte die Werbung für Deutschland als nahe liegendes Ferienland sein. Mit 84 Prozent kann sich nämlich die Mehrzahl der Befragten zwar daran erinnern, schon einmal Werbung für einen Urlaub in Deutschland gesehen zu haben. Allerdings sind nur 42 Prozent davon überzeugt, dass das Image von Deutschland durch Werbung positiv beeinflusst werden kann. Für 58 Prozent hat Tourismuswerbung keinen Einfluss auf das Image.
Mittwoch
05.08.2009



