Gezielte Werbung, vertrauenswürdige Messung und Transparenz der Leistungen haben laut einer Studie im Marketing 2017 Priorität. Der «betrügerische Datenverkehr» nehme zu. Und Content Marketing entwickelt sich unter den Verlagen zum «neuen Standard».
«Weil die Marken und Agenturen sich auf ergebnisorientierte Methoden konzentrieren, entwickeln die Verleger ihre Content-Marketing-Strategien», heisst es in einer von Newbase (ehemals Publicitas International) publizierten Auswertung eine Online-Umfrage, an der insgesamt 1019 Personen teilgenommen haben.
61 Prozent der Verleger, die etwa ein Drittel der Befragten stellen, stufen das Content Marketing als «vorrangig» ein. In der Vorgängerstudie 2016 waren es 45 Prozent. Gleichzeitig sei eine «Investitionswelle» in inhaltlich geprägte Services seitens der Verlage zu beobachten. Neun von zehn Verleger sind sich darin einig, dass Content Marketing «zwangsläufig einen Strukturwandel im Medien- und Marketingsektor herbeiführen» werde.
Wenn die Marken sich bewegen, folgen ihnen die Verleger, um bei den Werbeeinnahmen nicht abgehängt zu werden. Die diesjährigen Prioritäten der Marken würden aller Voraussicht nach «im nächsten Jahr von den Verlegern aufgegriffen», heisst es weiter. Trendprognosen sind aufgrund der Studie jedoch wacklig, allein schon deshalb, weil sie nach 2016 heuer erst zum zweiten Mal durchgeführt worden ist.
Bei den Marketing-Fachleuten meinten 93 Prozent der Befragten, dass die Transparenz der Leistungen und ein zuverlässiger Return on Investment so wichtig geworden seien «wie niemals zuvor». Das digitale Marketing werde durch «betrügerischen Datenverkehr» herausgefordert, der von den Studienautoren fürs 2017 auf 24 Prozent geschätzt wird (gegenüber 15 Prozent in der Studie vor einem Jahr).
Auch aus diesem Grund wünschen sich 96 Prozent der Marketing-Leute eine bessere Zusammenarbeit zwischen Agenturen, Marken, Verlegern und der Werbetechnologie. Zudem fordern 90 Prozent «unabhängige Kennzahlen», die durch eine Drittpartei erhoben werden sollen. Wer den Kontrolleur spielen darf, ist den Befragten dagegen weniger klar: Nur 54 Prozent trauen den Branchenverbänden diesen Job zu.
Newbase, die hinter der Studie steht, ist aus Publicitas International hervorgegangen. Die Publicitas AG gehört zur Newbase-Gruppe.