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Dienstag
07.06.2022

Medien / Publizistik

Das gute alte Kommuniqué ist für die befragten Journalisten die nützlichste Quelle, um Storys aufzuspüren. (Bild Screenshot Presseportal)

Das gute alte Kommuniqué ist für die befragten Journalisten die nützlichste Quelle, um Storys aufzuspüren. (Bild Screenshot Presseportal)

Pressemitteilungen haben auch in Zeiten von Native Ads, Twitterstorm und Influencer Hype ihren Dienst in der PR-Arbeit längst nicht getan.

Laut einer neuen Umfrage ist das gute alte Kommuniqué noch immer der Königsweg, um von sich reden zu machen – zumindest in den klassischen Medien.

Befragt haben die Studienmacher von Cision knapp 4000 Medienschaffende auf ihre Strategien bei Recherchen und ihren Umgang mit Quellen. 

Demnach besteht die grösste Herausforderung für Medienschaffende darin, die Glaubwürdigkeit als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle zu wahren (32 Prozent) und nicht unter den Verdacht von «Fake News» zu geraten.

Wenn es um die Quellen geht, die Medienschaffende fürs Aufspüren von Storys am nützlichsten finden, nannte mehr als ein Drittel der Journalistinnen und Journalisten (37 Prozent) Pressemitteilungen – keine andere Quelle wurde gleich häufig genannt. 

Und sogar satte 76 Prozent möchten Pressemitteilungen von Marken und PR-Profis «allen anderen Inhalten» vorziehen, wie es in dem Bericht heisst. Trends und Marktdaten stehen an zweiter Stelle (63 Prozent), und fast die Hälfte (49 Prozent) wünscht Einladungen zu Veranstaltungen.

«Pressemitteilungen sind nach wie vor das Mass aller Dinge und die bevorzugte Methode, um Nachrichten auf legitime, durchdachte und dringende Weise an die Medien zu übermitteln», lautet denn auch das Fazit. 

Der Bericht der Consulting-Dienstleisterin Cision, die Marketing-Abteilungen und PR-Fachleute berät, geht auch auf den Hochdruck ein, unter dem die Medienschaffenden in den letzten Jahren immer mehr geraten sind. 

Die Redaktionen stehen vielerorts unter Sparzwang, der Newsfluss muss nonstop tickern und das bitteschön auf allen Kanälen gleichzeitig. Hier hat auch Schnellfutter gute Chancen, aufgegriffen zu werden.

Doch als dankbare Allesfresser stellt der Bericht die Journis nicht hin. 74 Prozent der Befragten toleriert es nämlich nicht, «mit irrelevanten Pitches zugespammt zu werden» – was für die PR-Leute wiederum ein Grund mehr sei, dafür zu sorgen, dass ihre Verlautbarungen auf die richtigen Medien abzielten. 

Wie viele Investigativjournalisten und Vollblutreporterinnen unter den Befragten waren, ist nicht bekannt.